Der lothringischen Skulptur um und nach 1300 ist gerade wegen ihrer Auswirkungen unter anderem auf das Rheinland (insbesondere Köln), Hessen und Westfalen große Bedeutung beizumessen. Eine etwas größere Madonna der Berliner Sammlung, die ebenfalls in einer bedeutenden Werkstatt in Lothringen entstanden ist, zeichnet sich durch eine voluminöse Gestaltgebung aus, die den Eindruck von Gegenwartsnähe verstärkt. Im Gegensatz zur kleineren Variante aus der Sammlung Schwartz bietet sie sich in einer frontalen Hauptansicht – bei insgesamt blockhafter, vertikal konturierter Erscheinung – dar. Eine weitere Eigenheit, bei zahlreichen lothringischen Muttergottesfiguren festzustellen, ist auch die dem Quadrat angenäherte schildförmige Gestaltung des Gesichts. Aus der Frontalen heraus scheint sich das Kind an den vor ihm Betenden zu wenden, um ihm als himmlischen Lohn eine Krone darzureichen (diese seit dem Krieg verschollen).
Entstehungsort stilistisch: Lothringen
Entstehungsort stilistisch: Metz
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