Das sehr malerisch angelegte Relief illustriert eine Szene aus den Metamorphosen des Ovid: Während des gemeinsamen Bades mit ihren Gefährtinnen wird Diana, die Göttin der Jagd und der Keuschheit, von dem Jäger Aktäon beobachtet. Da kein Sterblicher sie unbekleidet sehen durfte, wird Aktäon zur Strafe in einen Hirsch verwandelt, danach von seinen eigenen Hunden gejagt und zerfleischt. Mazza, der bedeutendste Bologneser Bildhauer des 18. Jahrhunderts, verwandelte die tragische Handlung in ein heiteres, arkadisches Geschehen. Schöne Frauengestalten, runde weiche Körper, umspielt von feinen Draperien, bestimmen die Szene. Harmonisch sind sie in und vor einem illusionistischen Landschaftsraum plaziert. Bravourös ist die Ausarbeitung des Reliefs: Mazza charakterisiert mit gleicher Vollkommenheit den flachen, zart angedeuteten Hintergrund wie die plastisch gerundeten vorderen Figuren. Der detailreiche, malerische Darstellungsstil erreicht die Grenzen bildhauerischer Möglichkeiten.
Eigentum des Kaiser Friedrich Museumsverein
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