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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Skulpturensammlung [457]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1370205&resolution=superImageResolution#4792168 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Antje Voigt (CC BY-NC-SA)
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Hausaltärchen mit der Heiligen Anna, Maria und dem Kind (Anna Selbdritt)

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Beschreibung

Dieses kleine Triptychon wurde wohl für die private Andacht geschaffen und stand in einem Haus oder eine Privatkapelle. Anders als Kirchenretabel mit liturgischer Funktion, die nur zu Hochfesten geöffnet wurden, hat man dieses Altärchen wahrscheinlich gemäß den Bedürfnissen seines Besitzers benutzt. In dem zentralen Schrein steht eine Gruppe der heiligen Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Christuskind, ein Motiv, das als Anna Selbdritt (»zu dritt«) bekannt ist und das im späten 15. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum weit verbreitet war. Die Innenseiten der Flügel zieren Szenen aus dem Leben der Jungfrau. Im geschlossenen Zustand, in dem das Triptychon wohl die meiste Zeit zu sehen war, zeigen die Außenseiten acht Heilige in jeweils zwei Registern; weibliche Heilige in den oberen und männliche Heilige in den unteren. Sie lesen sich mit ihren Attributen wie Lehrbilder, und der Umstand, dass sie auf Gras stehend vor Steinmauern gezeigt werden, scheint sie in unsere Welt zu rücken und zugleich den Zugang zu den Dingen hinter den gemalten Flügeln zu verschließen.
In geöffnetem Zustand verwandelt sich der Altar in ein mehrdimensionales Werk und imitiert eine Reihe von prachtvollen Materialien, unter denen das Gold einen Ehrenplatz erhält. Die zentrale Skulpturengruppe steht vor einem Goldbrokat. Die heilige Anna, Maria und das Christuskind sind durch einen Bogen aus vergoldetem Rankenwerk in den Zwickeln des Schreins vom Raum des Betrachters abgegrenzt. Die starke Tiefenwirkung auf den Innenseiten der gemalten Flügel erlaubt es dem Betrachter, die multisensorische Welt der heiligen Figuren zu betreten. In der oberen linken Ecke wird die Verkündigung in einem heimischen Interieur gezeigt; dort wohnen wir der Begegnung zwischen Maria und dem Erzengel Gabriel bei, der eine Banderole mit dem verkürzten Ausruf trägt, den man aus der Vulgata als »Ave Maria gratia plena« (Gegrüßt seist du, Maria, voll der Gnade) kennt. Zwischen der auf den Außenseiten des Triptychons dargestellten Welt, die wir mit der eigenen Erfahrung verbinden, und der prachtvollen Offenbarung in der Öffnung des Triptychons besteht also ein markanter Unterschied. (Andrew Sears 2017)

Entstehungsort stilistisch: Schwaben

Material/Technik

Lindenholz, bemalt

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 52 x 79,5 x 16 cm (im geöffneten Zustand); Breite: geschlossen 39,5 cm; Breite: geöffnet 79,5 cm; Tiefe: 14 cm

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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