1819 ließ sich Heinrich Reinhold in Rom nieder. Im selben Jahr malte er das Bild »Landschaft mit Mädchen«, das trotz der lyrischen Stimmung im Vergleich zur zwei Jahre früher entstandenen Wiener Arbeit »Landschaft mit Jägern« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 1103) deutlich stärker dem Naturvorbild verpflichtet bleibt. Genau beobachtet sind die geologischen Formen, ist das Spiel von Licht und Schatten auf den sanften grünen Hügeln und der Zug der Wolken am Himmel. Reinhold, der, so Karl Friedrich Schinkel, »talentvolle Landschafter, der so schöne Naturstudien macht« (zit. nach: Heinrich Reinhold, Ausst.-Kat., Gera 1988, S. 28), hatte sich wie viele seiner Zeitgenossen den Erscheinungen der Natur mit großem Interesse zugewandt. Die Landschaft wurde endgültig zum eigentlichen Bildthema. Das figürliche Personal, hier kräutersammelnde Frauen, verlor dagegen an Bedeutung – und in Konsequenz an Größe. Das Bild stammt aus der Sammlung des Malers Bernt Grönvold (1859–1923), aus der die Nationalgalerie auch sechs Gemälde von Friedrich Wasmann erwarb (Inv.-Nr.A I 478, 492–494, 760 und 762). | Regina Freyberger
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