1534 war in Württemberg die Reformation eingeführt worden. 1574 erteilte der Württembergische Herzog Ludwig dem Bildhauer Sem Schlör den Auftrag, für die Nordwand des Chores der Stuttgarter Stiftskirche eine persönliche Ahnengalerie zu schaffen: Mit den elf miteinander verbundenen Grafenstandbildern aus Stein entstand ein bedeutsames Renaissancekunstwerk. Die Grafen sind jeweils in ihrer historischen Rüstung gezeigt, zeitlich von Ost nach West geordnet. Sie waren ursprünglich farbig gefaßt, Waffen und Amtsattribute aus Metall. Die Reihe beginnt mit dem 1265 verstorbenen Ulrich I. und geht bis zu dem 1519 aus dem Leben geschiedenen Graf Heinrich von Mömpelgard. An der gegenüberliegenden Wand sieht man das große, farbige, von vier knienden Rittern getragene Tischgrabmal des Grafen Albrecht von Hohenlohe-Langenburg, der 1575 im Scharfturnier bei der Hochzeit Herzog Ludwigs ums Leben kam. – 1826 wurde das einsturzgefährdete Chorgewölbe abgebrochen und zum Ersatz ein hölzernes Netzrippenscheingewölbe mit Stuck eingebaut. Dieses ist hier gemalt. | Angelika Wesenberg
de