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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 1113]
https://id.smb.museum/digital-asset/4388563 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Angela Böcklin mit rotem Haarnetz

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Beschreibung

»Im Wohnzimmer hängt ein intim feines Porträt seiner Frau, im Profil, mit rotem, leicht über den Kopf geschlungenem Tuche, wie mir Frau Professor sagte, einer seiner ersten technischen Versuche in einer Art Wachsfarbe. Das Bild stammt aus der Zeit, als er jung verheiratet in Rom lebte« (A. Böcklin, Neben meiner Kunst, Berlin 1909, S. 328-329). Der Bericht beschreibt Böcklins Räume in der Villa Bellagio bei Florenz in den neunziger Jahren. Dreißig Jahre zuvor, 1863, hatte ihn die Begegnung mit der pompejanischen Malerei schwer beeindruckt, ja für fast ein Jahr aus der Bahn geworfen. In diesen Monaten jedoch stellte er ›technische Versuche‹ an, deren Ergebnisse heute zu den schönsten Werken Böcklins zählen. In dem Porträt des befreundeten Bildhauers Josef von Kopf (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 784) ist der Einfluß der Wandmalereien noch ganz unmittelbar erlebbar. Die eingeritzte Jahreszahl unterstreicht dort den beabsichtigten Eindruck eines Freskos.
Das zeitgleiche Bildnis von Angela Böcklin ist im Vergleich feiner und weicher in der Farbgebung. Bei diesem ›Versuch‹ überzog Böcklin die Malschicht mit heißem Wachs, polierte dieses später und erreichte so, nach altem Vorbild, eine zart schimmernde Oberfläche. Böcklins ›Eckermann‹ der 1860er Jahre, Rudolf Schick, beschrieb das Ergebnis so: »Enkaustischer Versuch, das heißt: die Farben sind zuerst trocken gemalt, dann Wachsfirniß darüber und denselben eingebrannt. Weißer Grund und weißgelbe Beduine. Alle Farben, selbst der hier verwendete Karmin, haben sich über drei Jahre lang trefflich gehalten« (R. Schick, Tagebuch-Aufzeichnungen über Böcklin, Berlin 1901, S. 59).
Hintergrund all dieser Versuche war die plötzliche Unzufriedenheit mit der Ölmalerei. Böcklin war der Ansicht, »sie habe auf die Kunst verflachend gewirkt, wie das Klavier auf die Musik« (F. von Ostini, Böcklin, Bielefeld 1921, S. 48). Bis zu seinem Tode, wie uns Briefe an den Freund Fritz Burckhardt in Basel zeigen, beschäftigten Böcklin sehr lebhaft maltechnische Probleme. | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Tempera und Wachs auf Holz

Maße

Höhe x Breite: 41 x 32 cm; Rahmenmaß: 59,5 x 52 x 5,5 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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