Dorfansichten sind im Werk von Skarbina eher selten; er wurde mit Bildern der Großstadt berühmt. Vielleicht hat ihn der Gegensatz zwischen den puren geometrischen Formen und der romantischen Beleuchtung an diesem Motiv aus dem Künstlerort Dachau gereizt. Die einfachen Häuser wie der rote Abendhimmel spiegeln sich zudem im Dorfteich, die Szene ist verdoppelt.
Mit dem Verkehr in den Städten wuchs der Sinn für gegensätzliche Situationen. Die Kritik lobte daher die Darstellung von Frieden und Stille, die auch viele Interieurbilder Skarbinas auszeichnet. Julius Norden formulierte 1902: »Eine tiefe Friedensstimmung weht aus dem schlichten Gemälde. An einem stillen, schwermütig stimmenden Weiher liegen mit ihrer Rückseite stille Häuser in silbergrauer Dämmerung; hier und da in einem der Fensterchen ein rötlicher Lichtschein; am opalfarbenen Himmel, den das Wasser widerspiegelt, wie auch die Häuser mit ihren hellen Wänden und dunkeln Dächern, die blasse Mondsichel. Das ist alles. Aber die Wirkung ist zwingend« (J. Norden, Bei Franz Skarbina, in: Berliner Künstler-Silhouetten, Leipzig 1902, S. 96). | Angelika Wesenberg
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