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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A II 91]
https://id.smb.museum/digital-asset/4528602 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Wolkenstudie

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Beschreibung

Der Norweger Johan Christian Dahl kam 1818 nach Dresden, lebte dort ab 1823 für fast zwei Jahrzehnte in Haus- und Arbeitsgemeinschaft mit Caspar David Friedrich und war mit Carl Gustav Carus und Ludwig Tieck befreundet. Neben großformatigen Landschaftskompositionen schuf er eine Reihe von Ölstudien, in denen er atmosphärische Erscheinungen und flüchtige Himmelsphänomene festzuhalten suchte.
Dahl und andere Zeitgenossen betrachteten Wolkenstudien als eigenständiges Bildmotiv, das in der Darstellung von Licht und Luft ein Bild des Lebendigen, sich immerfort Wandelnden gab. Auch ließ sich darin die Vorliebe der Romantik für das Vergängliche und Unbestimmte, die Sehnsucht nach dem Weiten und Unbegrenzten ausdrücken.
Vermutlich durch Carus wurde Dahl auf Goethes Forschungen zur Wolkenbildung aufmerksam, welcher 1820 seinen wirkungsreichen Aufsatz »Wolkengestalt nach Howard« veröffentlichte und damit im Kreis der deutschen Künstler das wissenschaftliche Interesse an Wettererscheinungen begründete. Der englische Meteorologe Luke Howard hatte eine systematische Analyse und Klassifizierung der Wolkenformen in Cirrus, Cumulus, Stratus und Nimbus vorgenommen, die in seiner 1818 erschienenen Schrift »The Climate of London« Verbreitung fand. Goethe widmete dem englischen Wissenschaftler einen Gedichtzyklus: »Er aber, Howard, gibt mit reinem Sinn / Uns neuer Lehre herrlichsten Gewinn: / Was sich nicht halten, nicht erreichen läßt, / Er faßt es an, er hält zuerst es fest, / Bestimmt das Unbestimmte, schränkt es ein, / Benennt es treffend! – Sei die Ehre dein!«
Auf seiner Italienreise 1820/21 hatte sich Dahl eine spontane, in kleinen Formaten skizzierende Malweise angeeignet und erprobte sie nach seiner Rückkehr an einer Serie von Wolkenstudien. In einer ungewöhnlich sicheren, freien Pinselschrift hielt Dahl über schmalen Landschaftsstreifen, Baumwipfeln oder Türmen atmosphärische Erscheinungen fest. Bedrohlich etwa schichten sich Gewitterwolken über dem Schloßturm von Dresden auf (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A III 831). Wenige Farbflecken lassen den Turm im durchbrechenden Sonnenlicht aufblitzen. Trotz des noch durchscheinenden Blaus und heller Wolkenpartien wirkt der Himmel düster. Er signalisiert aufkommendes Unwetter. Mit unvoreingenommener Naturbeobachtung und in gewagten Bildausschnitten schuf Dahl Arbeiten, die die europäische Freilichtmalerei wesentlich bereicherten. | Birgit Verwiebe

Material/Technik

Öl auf Papier auf Pappe

Maße

Höhe x Breite: 25 x 28 cm; Rahmenmaß: 36,2 x 39,3 x 2,7 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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