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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A II 402]
https://id.smb.museum/digital-asset/5192298 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Estaminet. Flämische Schenke

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Beschreibung

Von 1882 bis 1884 lebte Lesser Ury in dem flämischen Dorf Volluvet, heute ein Vorort von Brüssel. Hier entstanden klarlinige, an Jean-François Millet oder Jules Bastien-Lepage erinnernde, auf die Neue Sachlichkeit vorausweisende Darstellungen von Dorfszenen: Bilder, in denen bei aller Linearität Farbe und Licht wesentliche Rollen spielen. Die Kneipe oder Wirtschaft, das Estaminet des Ortes, hat Lesser Ury wohl gerade der Einfachheit wegen gereizt. Die gegeneinandergestellten geometrischen Formen von Tür und Tisch, Sockel und Fenster konstituieren das Bildfeld, hineingestellt sind die beiden Kinder und die Schankwirtin in stereometrischer Körperlichkeit. Das alles ist mit hoher Malkultur in feinen, braun-roten Tönen, mit wenig reinem Weiß, mit Rot und Grün abgestimmt, wiedergegeben. Das Werk zeigt zugleich Urys seltsame Art, Gegenstände ins Gegenlicht zu bringen und so das ganz Alltägliche geheimnisvoll erscheinen zu lassen (vgl. P. O. Rave, Deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts, Berlin 1949, S. 332).
Später in München wunderte sich Wilhelm Kaulbach, daß der ›Maler von Volluvet‹ noch etwas bei ihm lernen wolle, auch Fritz von Uhde war für die Bilder aus Volluvet voller Bewunderung und empfahl Ury wohl die Rückkehr nach Berlin. In Berlin gab es bald einen nachhaltigen Konflikt zwischen Ury und Max Liebermann, der sich noch in der negativen Rezension der Berliner Ausstellung des Salons Keller & Reiner 1905 durch die Zeitschrift »Kunst und Künstler« niederschlägt. Über die »Flämische Schenke« liest man dort: »Bei dieser Interieurstudie vermählt sich mit der Geschicklichkeit in der Technik und einem entwickelten Gefühl für Licht und Schatten eine auffällige Schwäche in der Auffassung der Form« (E. Heilbutt, in: Kunst und Künstler, 3. Jg., 1905, S. 218). | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 100,5 x 52 cm; Rahmenmaß: 127 x 80,5 x 8 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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