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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 245]
https://id.smb.museum/digital-asset/4628384 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Einzug des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen in Jerusalem 1869

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Beschreibung

Dargestellt ist, gleich einer authentischen Schilderung, der prächtige, bejubelte Einzug des preußischen Kronprinzen Friedrich (1831–1888) in Jerusalem Anfang November 1869. Man sieht den Maler selbst rechts im Bild auf einem Esel sitzend und zeichnend. Dabei entstand das Auftragswerk erst 1876 nach Studien. Es stellt eine nachträgliche Interpretation der Ereignisse dar und bekräftigt den neuen Machtanspruch: Inzwischen hatten der Krieg von 1870/71 und die Proklamation des deutschen Kaiserreichs im Spiegelsaal von Versailles stattgefunden.
Aus diplomatischen Gründen war dem Kronprinzen 1869 die Aufgabe zugefallen, Preußen bei den Eröffnungsfeierlichkeiten des Suezkanals zu vertreten. Der König hatte ihm zudem gestattet, die seltene Reise in den Orient auch etwas zu erweitern. Bei seiner Audienz in Istanbul übereignete der Sultan Preußen ein lange begehrtes Gelände in Jerusalem mit den Ruinen des mittelalterlichen Johanniter-Hospizes und der zugehörigen Kirche. Der Kronprinz nahm das historische Gelände nun vor Ort symbolisch in Besitz.
Erst im Frühjahr 1873 erhielt das Kronprinzenpaar den auf dem Bilde dargestellten weißen Araberhengst als Geschenk des Sultans. Vielleicht war dies der äußere Anlaß, ein repräsentatives Erinnerungsbild der Reise in Auftrag zu geben. Wilhelm Gentz, zu dieser Zeit schon ein bekannter Orientmaler, reiste 1873 für einige Wochen zu Studien nach Jerusalem. Dort wählte er für das zu malende Geschehen einen Hügel vor der Stadtmauer mit freiem Blick auf die Silhouette der Stadt aus. In Berlin entstanden die Studien vom Kronprinzen in der 1869 getragenen Staatsrobe und von dem prächtigen Hengst.
Das fertige Werk wurde auf der Akademieausstellung 1876 mit einer goldenen Medaille ausgezeichnet; es war zuvor bereits für die Nationalgalerie erworben worden. Der einflußreiche Kunstkritiker Adolf Rosenberg schrieb 1891: »es ist die erste bildliche Darstellung der sieghaften Macht, die das neuerstarkte Deutschland über Orient und Occident damals zu gewinnen anfing« (Zeitschrift für bildende Kunst, N.F., 15. Jg., 1891, S. 213). | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 131 x 258 cm; Bildmaß: 131,00 x 258,00 x 3,00 cm; Rahmenmaß: 182,0 x 311,0 x 17,0 cm

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Objekt aus: Nationalgalerie

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