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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 945]
https://id.smb.museum/digital-asset/4808431 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Porträt der Stiefmutter des Künstlers, Henriette Feuerbach

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Beschreibung

»In Nürnberg möchte ich absolut Dein und mein Porträt als wirkliche Kunstwerke malen, es muß sein und läßt mir keine Ruhe« (A. Feuerbach, Briefe an seine Mutter, Bd. 1, Berlin 1911, S. 384). Das Selbstbildnis, von dem hier die Rede ist (Staatliche Kunsthalle Karlsruhe), hat die gleichen Maße, doch die noch entschiedenere Profilansicht nach links läßt es nicht gut als ein Gegenstück zu dem der Mutter erscheinen. Der sparsame, treffsichere Auftrag der schwarzen und braunen Töne suggeriert ›Untermalung‹, weshalb beide Bilder, zumal das deutlich flüchtiger gemalte Selbstbildnis, als unvollendet gelten; doch es ist dies eine Technik, die Feuerbach von seinem Lehrer Thomas Couture übernommen hatte, und Signatur und Datierung bezeugen, daß er beide Arbeiten für abgeschlossen ansah.
Als der Vater des Künstlers – Altertumswissenschaftler und Autor eines berühmten Werkes über den »Apoll von Belvedere« – im September 1851 starb, nahm sich die Witwe des schwierigen jungen Mannes an, der damals in Paris studierte und nur 17 Jahre jünger war als sie. Henriette Feuerbach (1812–1892), geborene Heydenreich, war von überragender Bildung und ihr Leben lang als Publizistin, Übersetzerin, Herausgeberin (des Nachlasses von Mann und Sohn) und nebenher als Musiklehrerin tätig. Bis zuletzt vertrat sie ihren Sohn in allen Ausstellungs- und Verkaufsangelegenheiten – eine Vermittlerrolle, die durch seine Launen und Eitelkeiten erschwert wurde.
Als das Bildnis – das letzte von nur dreien, die Anselm von ihr malte – signiert wurde, war Henriette Feuerbach 66 Jahre alt. Fast zu entspannt liegt die große Hand auf der Sessellehne. Unter dem Witwenschleier zeigt sich, doch vom Betrachter abgewandt, ein jung gebliebenes, aber freudloses blasses Gesicht mit traumverlorenem Blick und dem Ausdruck nachdenklichen Duldens, den die leicht gebeugte Haltung, die der hochgewachsenen Frau offenbar eigentümlich war, unterstreicht. | Claude Keisch

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 86,5 x 69,8 cm; Rahmenmaß: 112 x 95 x 9 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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