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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [W.S. 107]
https://id.smb.museum/digital-asset/5038693 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Walachischer Lastwagen

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Beschreibung

In seiner 1833 handschriftlich verfaßten Autobiographie bemerkte Johann Adam Klein über seine Studienzeit in Wien: »Sehr interessierte mich der lebhafte Verkehr auf den Hauptstraßen und Marktplätzen Wiens und die verschiedenen malerischen Nationalkostüme der Ungarn, Polen, Wallachen und Österreicher samt ihren Fuhrwerken, und ich studierte hier eifriger als in der K. K. Akademie bei St. Anna und zeichnete davon, was ich habhaft werden konnte, in mein Studienbuch, welches nach meiner Gewohnheit nie in der Tasche fehlen durfte« (zit. nach: W. Schwemmer, Johann Adam Klein, Nürnberg 1966, S. 11). Die Notiz macht Wesenszüge seines Schaffens deutlich: das Interesse an allem Ethnographischen, wie es ihm in großer Differenziertheit im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn, aber auch in Deutschland oder Italien begegnete; in stilistischer Hinsicht ein unbedingter Realismus, eine scharfe Beobachtungsgabe, die jedes Detail getreu nachformte. So erfaßte Klein mit wahrem ›Wirklichkeitsfanatismus‹ im Laufe seiner Künstlerkarriere in 52 Studienbüchern eine reiche Vielfalt volkstümlicher Lebensformen auf Märkten, Straßen und dem Lande. Er schuf sich so einen Motivvorrat, aus dem er lebenslang zu schöpfen vermochte.
Das 1829 in Nürnberg gemalte Bild eines walachischen Frachtwagens (Nationalgalerie, Inv.-Nr. W.S. 107), der an der Zollstation bei der Roten Turmbastei vor Wien steht, beruht auf Skizzen aus Kleins Studienzeit. Im Hintergrund sind der Leopolds- und der Kahlenberg zu sehen. Eine Variante des Motivs zeichnete der Künstler 1832; sie wurde gestochen 1835 als Geschenk des Kunstvereins Nürnberg an seine Mitglieder verteilt (vgl. C. Jahn, Das Werk von Johann Adam Klein, München 1863, Nr. 309). Der Stifter der Nationalgalerie Joachim Heinrich Wilhelm Wagener erwarb sowohl das Bild »Walachischer Lastwagen« als auch das dazugehörige formatgleiche Pendant »Ungarische Fuhrleute« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. W.S. 106). Letzteres zeigt fünf Pferde am Futtertuch, ein Pfeife rauchender Bauer und sein Knecht stehen daneben, und vor der Silhouette des Stephansdomes sind links Wäscherinnen am Donaukanal zu sehen. Die Datierung auf 1828 (entgegen der Bezeichnung »1838«) folgt den Katalogen der Sammlung Wagener. Fuhrwerk und Pferde gehen auf eine frühere Zeichnung zurück: »Die sechs Ungarnpferde am Futtertuch«, gezeichnet in Wien 1813, radiert in Nürnberg 1815 (vgl. C. Jahn, ebd., Nr. 166). Nach dem Gemälde schuf Hans Otto Hermann eine Lithographie. | Gerd-Helge Vogel

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 25,5 x 34,5 cm; Rahmenmaß: 37 x 46,5 x 6,5 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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