»Ein paar freilich nicht sehr bedeutende Aufträge z. B. die Bilder der vier oberrheinischen Waldstädte Waldshut, Laufenburg, Säckingen, Rheinfelden […] machten mich soweit flott, daß ich im November 1870 fortgehen konnte – nach München« (H. Thoma, Im Herbste des Lebens, München 1909, S. 41). Das Bild »Der Rhein bei Laufenburg«, eine nicht so begeisternde Auftragsarbeit also, gehört zu den wenigen Stadtveduten, die wir von Thoma kennen. Die auf einer felsigen Halbinsel an den Stromschnellen des Rheins zusammengedrängten Häuser des Städtchens, mit der hochragenden Kirche im Hintergrund, wecken die Assoziation an Idylle und zeigen einen malerischen Ort. Die beiden Männer mit Hund im Vordergrund nehmen den erwarteten Betrachterstandpunkt ein. Vom jenseitigen, erhöhten Ufer überschauen sie, mehr Spaziergänger als Wanderer, die malerische Szenerie. Sie stehen lässig, die Hände in den Taschen, der Schmalere zeigt mit ausgestrecktem Arm auf den Wasserfall und weist damit auch den Betrachter auf die Besonderheit des Ortes hin. Aber die beiden sind keine romantischen Identifikationsfiguren mehr. Die Gegend ist pittoresk, nicht grandios. Ein zweites Bild von 1883 zeigt das gleiche Motiv von einem tiefer gelegenen Standpunkt (Öl auf Pappe, 83,5 × 108 cm, Städel Museum, Frankfurt am Main). | Angelika Wesenberg
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