Wie die Studie »Weide am Bach« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A II 86) von 1861 zeigt auch das drei Jahre später entstandene Bild »Schafe und Hirte« bereits eine frühe Annäherung Meyerheims an die Landschaftsauffassung der Schule von Barbizon. Künstlerisch wie inhaltlich steht das Bild »Schafe und Hirte« den Werken des Schafmalers Albert Heinrich Brendel nahe, der zwischen 1854 und 1864 in Paris und Fontainebleau gelebt hatte und auf der Berliner Akademieausstellung 1864 mit zwei Bildern – »Schafstall« (Kat.-Nr. 66) und »Auf der Weide« (Kat.-Nr. 67) – vertreten war. Es mag sein, daß Meyerheim, von Brendels Werken angeregt, sich an einem ähnlichen Motiv versuchte und auch malerisch experimentierte. Dies würde zumindest die deutlich lockerere Pinselschrift erklären helfen, die für Meyerheims Œuvre eher ungewöhnlich ist. | Regina Freyberger
de