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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 1085]
https://id.smb.museum/digital-asset/4417175 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Madonna mit Kind

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Beschreibung

Noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts war Begas’ Madonna »das einzige neuere Gemälde« (A. Hagen, Die deutsche Kunst, Bd. 1, Berlin 1857, S. 247) unter den Alten Meistern der Berliner Gemäldegalerie. Diese Auszeichnung verdankte das Werk seinem Rahmen, einem breiten, von dem Flamen Jan Davidsz. de Heem 1650 gemalten Früchte- und Blumenkranz mit darin eingelassenen Cherubsköpfen. Solche ›Einsatzbilder‹, Figurenbilder in gemaltem Stilleben, waren im 17. Jahrhundert in Holland und noch mehr in Flandern verbreitet; ein spätes Echo bietet Anselm Feuerbachs »Gastmahl« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 279). Die Madonna wurde eigens für diese Einfassung gemalt, aus der einige Ranken in das Bild weitergeführt sind. Mit diesen zwei ineinandergeführten Realitätsebenen wurde das Bild im Herbst 1826 zuerst ausgestellt. Obwohl die Figur »den Meisten zu gewöhnlich« vorkam und sie daher die Blumen vorzogen, lobte sie ein Rezensent (Kunst-Blatt, Beilage des Morgenblatts für gebildete Stände, 8. Jg., 1827, S. 160).
Was als ›gewöhnlich‹ empfunden wurde, war offenbar die Darstellung der Maria als einfaches Landmädchen. Der blühende Myrtenkranz auf dem offenen Haar, wie man ihn von altdeutschen Porträts her kennt – Begas hatte 1821 die Sammlung Boisserée in Stuttgart bewundert –, weist symbolisch auf Liebe und Brautschaft hin und scheint schwer vereinbar mit der Rolle der Gottesmutter. Als Modell gilt seit alters die Potsdamerin Wilhelmine Bock, eine vielgerühmte Schönheit, die der Maler nach vierjährigem Verlöbnis im Frühjahr 1825 heiratete. In einer Porträtzeichnung von 1825 (Kupferstichkabinett, Berlin), die dem Bild von 1828 (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A II 1037) zugrunde liegt, wirkt Wilhelmine bedeutend reifer, was eine Datierung der »Madonna« in die italienischen Jahre nahelegt. Der Künstler setzte sich wechselnden Einflüssen aus; hier ruft alles – die Dreiviertelfigur vor der nachdrücklich als italienisch charakterisierten Landschaft, die glasklare Farbigkeit, die melodiösen Umrisse und selbst die Zeichnung der Gesichter, Hände und Füße – die Madonnenbilder von Perugino oder Raffael in Erinnerung. | Claude Keisch

Material/Technik

Öl auf Eichenholz

Maße

Höhe x Breite: 85 x 61,4 cm; Rahmenmaß: 99,0 x 76,5 x 8,0 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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