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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [W.S. 153]
https://id.smb.museum/digital-asset/4994372 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Finis Poloniae. Abschied der Polen von ihrem Vaterlande 1831

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Beschreibung

Als Tadeusz Kościuszko (1746–1817), der Anführer des polnischen Aufstandes von 1793/94, nach der Niederlage bei Maciejowice gefangen genommen wurde, soll er »Finis Poloniae!« ausgerufen haben. Diese Worte wurden nach der Niederschlagung eines im November 1830 in Warschau ausgebrochenen, neuen nationalen Aufstandes durch russische Truppen erneut zitiert. Im September 1831 mußten der revolutionäre Sejm und die Truppen der Nationalregierung das Land verlassen: Sie gingen teils nach (Ost-)Preußen, teils in das österreichische Galizien. Viele zogen durch Deutschland, um nach Frankreich zu emigrieren. In ganz Europa wurde dieses Geschehen mit größter Teilnahme verfolgt. Demokratische Kreise gründeten ›Polenvereine‹, die praktische Hilfe für die Flüchtlinge organisierten. Die Literatur nahm sich des Themas an (Holtei, Laube, Grabbe, Gaudy), und ›Polenlieder‹ wurden noch jahrzehntelang von Wandermusikanten vorgetragen.
An einem Grenzstein mit der Inschrift »Finis Poloniae« hat Dietrich Monten trauernde polnische Offiziere mit ihrer zerrissenen Fahne an der Grenze zu Preußen aufgestellt. Der Reiter in der Bildmitte trägt wohl die Züge des 1813 beim Rückzug napoleonischer Truppen ertrunkenen Fürsten Józef Antoni Poniatowski, einer Symbolfigur der nationalen polnischen Identität. Die Komposition ergänzt die kleine Gruppe sentimental geprägter politischer Tendenzbilder, die der Sammler Joachim Heinrich Wilhelm Wagener zu Anfang der 1830er Jahre erworben hatte. Trotz seines kleinen Formats ist das Werk vom outrierten Pathos eines romantischen Historienbildes erfüllt, zugleich verleugnet es nicht das Interesse des Malers an Uniformdetails und genrehaften Motiven. Das Bild machte starken Eindruck, und Monten schuf mindestens eine Wiederholung, die möglicherweise identisch ist mit einem auf Zinkblech gemalten Exemplar (1977 in Berliner Privatbesitz). Eine unvollendete Ölskizze Montens befindet sich in der Sammlung Reinhart Fischer, Kempten. Weiter sind eine Aquarellkopie (Deutsches Historisches Museum, Berlin) und eine lithographische Wiedergabe von Friedrich Hohe bekannt. | Claude Keisch

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 44,2 x 52,5 cm; Rahmenmaß: 59,5 x 69 x 10,5 cm

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Objekt aus: Nationalgalerie

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