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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A II 235]
https://id.smb.museum/digital-asset/5014983 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Dame mit Kind

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Beschreibung

2006 wurde bei Restaurierungsarbeiten unter dem Bild »Dame mit Kind« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A II 235) von Fritz Rhein ein weiteres Porträt aus dem Jahre 1905 entdeckt (Nationalgalerie, A III 876): das Bildnis einer mondänen jungen Frau mit aufwendiger Hochsteckfrisur, die in luftig weißem Kleid auf einem Sofa sitzt, einen Fächer in der Hand, und gelassen zum Betrachter blickt. Durchgeschlagene Farbe auf der Rückseite des Gemäldes läßt erkennen, daß das Bild ursprünglich als Hochformat angelegt, dann aber übermalt und die Komposition im Querformat ausgeführt worden war. Den Angaben der Nichte des Künstlers zufolge handelt es sich bei der Dargestellten um Rheins spätere Ehefrau Hildegard, geborene Caspari (Lebensdaten unbekannt), die nach der Scheidung von Rhein in zweiter Ehe mit Detloff von Schierstaedt (1887–1960) verheiratet war. 1906 begab sich das Ehepaar auf Hochzeitsreise nach Holland.
Das 1910 entstandene Bild »Dame mit Kind«, ebenfalls ein Porträt der Ehefrau Hildegard, nun mit dem Sohn Peter, verbindet repräsentatives Gesellschaftsporträt und intime Familienszene miteinander, wie dies etwa um dieselbe Zeit auch bei den Mutter-und-Kind-Darstellungen der amerikanischen Impressionistin Mary Cassatt zu beobachten ist. Freilich hat Rheins bräunlich pastoses Kolorit wenig mit der lichten Palette Cassatts gemein. Hier mag vielmehr die Bewunderung für die holländischen Maler, namentlich Frans Hals nachklingen, den Fritz Rhein sehr verehrte und dessen Werk er auf der Hollandreise 1906 aufmerksam studiert hatte. Warum Fritz Rhein dieses ursprünglich deutlich größer angelegte Familienbildnis kurzerhand zuschnitt und über das fünf Jahre zuvor gemalte Porträt spannte, läßt sich heute nicht mehr klären. Es mag pragmatische, persönliche oder künstlerische Gründe gehabt haben; immerhin sind beide Porträts stilistisch kaum miteinander zu vergleichen: Das frühe, nun wieder freigelegte Einzelporträt zeigt eine formale Nähe zu manchen Malern der Scholle, die sich, wie Rhein, vielfach aus der Malklasse von Paul Hoecker an der Münchner Akademie rekrutierten. | Regina Freyberger

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 130 x 104 cm; Rahmenmaß: 147,5 x 121 x 7,5 cm

Literatur

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

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