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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [FNG 41/83]
https://id.smb.museum/digital-asset/5275288 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Rosa Rosen

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Beschreibung

Im Sommer 1923 fand in der Neuen Abteilung der Nationalgalerie im Kronprinzen-Palais die sehr erfolgreiche Ausstellung zum 65. Geburtstag des Secessionspräsidenten Lovis Corinth statt. Unmittelbar darauf zeigte Ludwig Justi in diesen Räumen neu erworbene Arbeiten Lesser Urys, darunter den »Fliederstrauß« von 1922, und sofort stellte sich eine Beziehung zu dem Bild »Der Fliederstrauß« von Edouard Manet (um 1882) im Impressionistenraum daselbst her, wie die Presse ausdrücklich vermerkte. Im folgenden Sommer erwarb Justi die gerade vollendeten »Rosa Rosen« von Corinth und verstärkte damit diese das breite Publikum versöhnlich stimmende Motivreihe.
Corinth, der in den 1920er Jahren unter den Folgen eines Schlaganfalls wie unter schweren Depressionen litt, hat eben aus dieser Gefährdung heraus eine große Anzahl von Blumen und Sträußen gemalt. Wie seinerzeit den todkranken Manet reizte ihn an diesen fragilen Gebilden das Beieinander von kurzer Pracht und Vergänglichkeit, und wie Manet entlockte er ihrer Darstellung koloristische Reize von großer Feinheit. Unter dem Stichwort »Letzte Meisterschaft« beschreibt Justi die »Rosa Rosen« von 1924 »als Beispiel aus einer Schar herrlicher Blumenstücke, die Corinth in seinen letzten Jahren malte, meist riesige Sträuße von vielerlei Blüten, gern besonders große Formen und leuchtende Töne darin, ein wahres Rauschen von Farbe, wie man es noch nie gesehen hatte. Die Rosen sind bescheidener in der Anlage, aber äußerst fein in der Stufung vom kühlen zum brennenden Rot; auch das Grau des Glases und der Umgebung ist farbig wie malerisch höchst lebendig« (L. Justi, Von Corinth bis Klee, Berlin 1931, S. 43)
Die Reihe der Blumenstücke im Kronprinzen-Palais zeichnete den Weg vom Impressionismus zum Expressionismus nach. Sie waren noch auf den malerischen Ausdruck konzentriert, noch immer ging es um autonome Malerei, um Farbe und um Licht, auch wenn die Handschrift etwas heftiger geworden war. Mit seiner Umordnung von 1931 erst kappte Ludwig Justi diese sichtbare Beziehung, die impressionistischen Werke ließ er ins Stammhaus der Nationalgalerie zurückbringen, für die kurze Zeit bis zu seiner Beurlaubung im Juli 1933 begann die Ausstellung mit Munch und van Gogh.
Im Sommer 1937 wurde das Kronprinzen-Palais geschlossen. Im selben Jahr kam es zu der berüchtigten Beschlagnahmung von Kunstwerken in deutschen Museen, von Corinth traf es fast 300 Werke. Die Nationalgalerie büßte neben zahlreichen grafischen Arbeiten zehn Gemälde von Corinth ein, darunter auch die »Rosa Rosen«. Auf der berüchtigten Auktion »Gemälde und Plastiken moderner Meister aus deutschen Museen« im Juni 1939 in Luzern gelangten sie zur Versteigerung. 1983 konnten die »Rosa Rosen« durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie für das Haus zurückerworben werden. | Angelika Wesenberg

Erworben durch die Freunde der Nationalgalerie

Material/Technik

Öl auf Holz

Maße

Höhe x Breite: 81 x 64 cm; Rahmenmaß: 101 x 83,5 x 3,5 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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