Der nahe bei Posen geborenen Maler Johannes Graf studierte in den 1850er Jahren an den Akademien in Berlin und München, bevor er einige Studienreisen ins Riesengebirge, durch Deutschland, Tirol und nach Italien unternahm. 1882 ließ er sich schließlich in Bad Landeck (Lądek-Zdrój) in Schlesien, heute Polen, nieder. Dort schuf er von der umliegenden bergigen Landschaft zahlreiche Skizzen in Bleistift, Aquarell und Öl, wie die vorliegende kleinformatige Ölskizze eines Flußlaufs am Fuße eines Berges. Die Skizze wurde zu unbekannter Zeit auf ein kleineres Format zugeschnitten, vermutlich um die Wirkung der Ölskizze bei engerem Naturausschnitt zu simulieren, später aber wieder als Ganzes montiert. Im Juni 1918 wurde sie auf der Nachlaßausstellung im Schlesischen Museum der Bildenden Künste in Breslau gezeigt. Sie verblieb aus dem Besitz von Dr. Ludwig Thormaehlen (1889–1956) in der Nationalgalerie; Thormaehlen war dort seit 1914 unter Ludwig Justi als Kustos tätig gewesen, bis er 1933 an die Kunstsammlungen Kassel wechselte. | Regina Freyberger
Angaben zur Herkunft:
Johannes Graf (30.12.1837 - 16.5.1917), Maler
vor 1900
de