Nach Abschluß der Studienzeit in Düsseldorf und Karlsruhe kehrte Carl Vinnen 1889 zum väterlichen Gut in Osterndorf bei Bremerhaven zurück. Noch im Sommer reiste er mit den befreundeten Künstlern Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Hans am Ende für Studien zu dem einige Kilometer südlich gelegenen Worpswede. Bis 1899 stand er mit den Freunden aus der Worpsweder Künstlerkolonie in regem Austausch. Es entstanden ruhige, stimmungsvolle Bilder der heimatlichen Landschaft, darunter die für Vinnens frühes Schaffen ungewohnt großformatige Komposition »Im jungen Holze«. In engem Bildausschnitt ist in kräftigen Rot- und Orangetönen ein herbstlicher Wald mit Moorgraben gegeben, in dessen dunklem Wasser sich die schlanken Birken und das buntgefärbte Laub reizvoll spiegeln. Vinnen sei »der Kolorist unter den Worpswedern«, urteilte Hans Bethge wenige Jahre später in seiner Abhandlung über die Künstlerkolonie (Worpswede, Berlin 1904, S. 43). | Regina Freyberger
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