Liebermann hat von seinem Garten am Wannsee an die zweihundert Bilder gemalt. Ein Hauptmotiv, besonders der zwanziger Jahre, sind die Blumenstauden am Gärtnerhäuschen auf der dem See abgewandten Seite. Bot die Seeseite weite Ausblicke, führten die in Rot, Gelb, Weiß und Blau blühenden Stauden vor der hellbraunen Wand des Hauses zur Orientierung auf die reine Malfläche. Speziell diese Bilder entziehen sich einer stilistischen Zuordnung, manche bleiben dicht am Gegenstand, andere gehen bis an die Grenze der Abstraktion. Impressionismus und Expressionismus waren Liebermann zu dieser Zeit längst keine unversöhnlichen Gegensätze mehr. Immer aber ist zuerst ein Natureindruck da, den er zum Bilde formt. Dieses im Sommer 1928 entstandene Gartenbild hat Max Liebermann im Oktober an den Bankier Hugo Neuberg verkauft, dessen Frau Olga er im selben Jahr gemalt hatte. Aus dem Besitz der Nachkommen wurde es 1997 vom Verein der Freunde für die Nationalgalerie erworben. | Angelika Wesenberg
Erworben durch die Freunde der Nationalgalerie
de