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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 645]
https://id.smb.museum/digital-asset/5134140 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Auf dem Kanapee

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Beschreibung

Das Frühjahr 1872 war eine besonders intensive Zeit für die beiden Münchner Kunststudenten Wilhelm Trübner und Carl Schuch. Neue Anregungen brachte vor allem die Bekanntschaft mit dem kaum älteren Maler Wilhelm Leibl. »Bald lernten wir auch die Freunde Leibls kennen: Thoma, Hirth, Alt, Haider, Sperl, Schider und Sattler, mit denen wir von dieser Zeit an täglich verkehrten. […] Im April 1872 malte ich während eines Ausfluges nach HeidelbergMädchen auf dem Kanapee‹ und im Monat Mai desselben Jahres wurde ich in München von Leibl porträtiert« (W. Trübner, Personalien und Prinzipien, Berlin 1907, S. 19).
»Auf dem Kanapee«, das geniale Jugendwerk Trübners, ist also in einer kurzen Phase der Ruhe und Absonderung in der Heimatstadt Heidelberg entstanden. Es läßt verschiedene, überzeugend zusammengeführte Einflüsse erkennen: das Vorbild der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, den nachhaltigen Eindruck der 1869 in München gesehenen Bilder von Courbet und Manet sowie die hochkultivierte Maltechnik der Leibl-Schule.
Solche frontale Nahsicht einer Figur und diese Direktheit der Betrachtungsweise hatte der junge Trübner an den Werken Leibls studiert. Der Sohn eines Goldschmiedes aber arrangierte sein Bild, er baute es auf wie ein Stilleben, mit sichtbarer Freude an kostbaren Farbklängen: Verschiedene Muster – die wunderbar blaugraue Tapete, die kräftig rotgewürfelte Tischdecke mit den flirrend bunten Blumen, der geblümte Schonbezug des Kanapees, der dunkelrote Teppich – breiten sich hinter der großen, ruhigen Form des dunklen Kleides aus.
Für Trübner und seine Freunde lag allein in dem gelungenen Beieinander von Farben und Formen der Wert von Malerei. Das ausdruckslose Gesicht der Dargestellten besitzt in diesem Bild kaum größeres optisches Gewicht als Hände, Blumen oder Butterbrot. Den Angehörigen und Auftraggebern haben daher diese Bildnisse, denen man das Desinteresse an den Porträtierten anmerkt, häufig mißfallen. | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 52 x 45 cm; Rahmenmaß: 70 x 62 x 4 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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