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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A II 126]
https://id.smb.museum/digital-asset/4992009 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Eduard Meyerheim in seinem Atelier

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Beschreibung

1877 porträtierte Paul Meyerheim seinen Vater Eduard (1808–1879), der, von einer schweren Nervenerkrankung genesen, die Arbeit im Atelier wiederaufgenommen hatte. Das große Atelierbild, vielfach auf Ausstellungen zu sehen, erwarb die damalige Städtische Gemäldegalerie Danzig (heute Muzeum Narodowe w Gdańsku; Verbleib unbekannt). Sie gab wenige Jahre später bei Paul Meyerheim ein weiteres Porträt für einen gebürtigen Danziger Künstler in Auftrag, und zwar für den Maler und Radierer Daniel Chodowiecki (1887 vollendet, Muzeum Narodowe w Gdańsku). Für sich selbst fertigte Paul Meyerheim wohl bereits um 1877 eine Replik des Bildnisses seines Vaters an, die bis zu Pauls Tod in seinem Besitz verblieb und erst 1915 mit dessen Vermächtnis in die Sammlung der Nationalgalerie gelangte. Als Dora Duncker 1887 Paul Meyerheims Atelier in Berlin besuchte, hing dort die private Bildnisreplik an repräsentativer Stelle, und der Künstler arbeitete gerade an dem Danziger Chodowiecki-Porträt (vgl. D. Duncker, Berliner Meisterateliers, in: Deutsche Revue, 12. Jg., 1887,H. 2, S. 336).
Im Zeitalter der Malerfürsten mit ihren prächtig ausgestatteten Ateliers zeigt Meyerheim den Vater in einer einfachen, kaum als repräsentativ zu bezeichnenden Kammer. »Der große deutsche Landschaftskolorist Eduard Hildebrandt und mein Vater Eduard Meyerheim«, erklärte Paul Meyerheim später, »hatten gar keine Ateliers und malten nur in einfachen Stuben, die nicht einmal richtiges Nordlicht hatten« (Erinnerungen an Adolf von Menzel, Berlin 1906, S. 99). Gleichzeitig wurde von den Zeitgenossen die Schlichtheit des Ateliers durchaus programmatisch verstanden und als Zeichen für den bescheidenen Charakter des deutschen Genremalers gelesen. Entsprechend beschreibt Adolf Rosenberg in der »Kunstchronik« die Danziger Fassung auf der Berliner Akademieausstellung im Jahr 1877: »Der alte brave Künstler, noch einer aus der alten Schule, sitzt, dem Beschauer sein Profil zukehrend, in seinem Atelier in schlichtem Hausrock vor der Staffelei und malt emsig an einem seiner liebenswürdigen Genrebilder. Das Atelier ist ein einfaches Stübchen. Da sehen wir keine exotischen Vögel und Pflanzen, keine orientalischen Teppiche, keine Indianerwaffen und Renaissanceportals, die das unumgänglich nothwendige Inventar unserer modernen Malerateliers bilden. Der Mann der da drinnen sitzt, ist recht hausbacken und philisterhaft, aber mit einer geradezu rührenden Wahrheit, mit einer unsäglichen Liebe gemalt. Es ist ein Denkmal echter Pietät, auf welche der Sohn wie der Künstler mit gleichem Rechte stolz sein kann« (Kunstchronik, 13. Jg., 1877, H. 1, S. 3). | Regina Freyberger

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 210 x 139 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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