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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A II 648]
https://id.smb.museum/digital-asset/5031534 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Parade auf dem Opernplatz in Berlin

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Beschreibung

Im Herbst 1818 zeigte der 21jährige Franz Krüger auf der Berliner Akademieausstellung »preußische Militär-Scenen« sowie mehrere »Jagdscenen« (Verzeichnis derjenigen Kunstwerke, welche von der königlichen Akademie der Künste ausgestellt sind, Ausst.-Kat., Berlin 1818, S. 19, Kat.-Nr. 138–142). Damit hatte er bereits jenen Themenkreis gefunden, der ihn sein Leben lang beschäftigen sollte. Des Künstlers Begabung war beim Zeichnen in den königlichen Marställen entdeckt und alsbald von höchster Stelle gefördert worden. Seit 1820 mehrten sich die Aufträge vom Hof, vor allem für Reiterbildnisse. Krüger wurde zum Hofmaler und Akademieprofessor ernannt. 1824 bestellte der russische Zar Nikolaus I., der Schwiegersohn des Königs von Preußen, beim Künstler das Gemälde »Parade auf dem Opernplatz«. Nach seiner Fertigstellung hing das Werk zunächst im Petersburger Winterpalais. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg kam das Bild als Geschenk des Zaren an den Kaiser nach Berlin zurück und fand im Schloß seinen Platz. 1928 gelangte es in den Besitz der Nationalgalerie.
Schauplatz ist die ›via triumphalis‹ der preußischen Hauptstadt, die Straße Unter den Linden, auf der eine Parade des sechsten Brandenburgischen Kürassier-Regiments stattfindet, das der Großfürst und spätere Zar Nikolaus I. anführt. Man sieht ihn an der Spitze seiner Truppen auf König Friedrich Wilhelm III. zureiten. Die Hand grüßend am Federhut steht dieser hoch zu Roß gegenüber der Neuen Wache. Entgegen den konventionellen Kompositionshierarchien des Ereignisbildes hat der Maler den Monarchen an den Rand des Ereignisses gerückt. Weder die fürstlichen Hauptpersonen noch die Parade selbst erregen vorrangig die Aufmerksamkeit des Betrachters. Es sind die Repräsentanten des Berliner Bürgertums, die den Straßenraum im Vordergrund vor dem Kastanienwäldchen zwischen Zeughaus und Schinkels Neuer Wache zur Freiluftbühne bürgerlicher Selbstdarstellung werden lassen. Hier drängen sich die »bekanntesten Personen Berlins, ohne Unterschied des Standes: Professoren, Künstler, Beamte, Schauspielerinnen, Schauspieler, Staatsmänner, Militairpersonen, die täglichen Besucher der Kaffeehäuser und öffentlichen Spaziergänge, die bekanntesten Gaffer« (A. von Raczyński, Geschichte der neueren deutschen Kunst, Bd. 3, Berlin 1841, S. 117). Mit Sympathie hat Krüger viele seiner Zeitgenossen porträtgetreu erfaßt, darunter Berühmtheiten wie die Bildhauer Schadow und Rauch, den Baumeister Schinkel, die Sängerin Henriette Sonntag und den Geiger Paganini. Auch einfache Leute und Volkstypen sind dargestellt. Vor allem der Figur des Schusterjungen widmete der Künstler große Aufmerksamkeit. »Franz Krüger führt die sachliche Malerei zur Höhe«, schrieb Ludwig Justi, der sich maßgeblich um die Erwerbung dieses Gemäldes bemüht hatte. Für ihn war Krügers Malerei »ein froh-lebendiges Schauen und meisterlich-frisches Wiedergeben der Wirklichkeit« (L. Justi, Von Runge bis Thoma, Berlin 1932, S. 101). Eine spätere Variante von 1839 befindet sich im Besitz der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Potsdam. | Birgit Verwiebe

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 249 x 374 cm; Rahmenmaß: 279 x 405 x 13 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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