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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 207]
https://id.smb.museum/digital-asset/4988693 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Moses am Brunnen

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Beschreibung

Anton Dräger war an der Dresdner Kunstakademie Schüler von Gerhard von Kügelgen. 1821, mit 27 Jahren, ließ er sich in Rom nieder und entwickelte seinen an den Meistern der Renaissance geschulten Stil weiter. In seinem großformatigen Gemälde »Moses am Brunnen« stellte er eine Szene aus dem Alten Testament dar: Hirten wollen die sieben Töchter des hebräischen Priesters Reguel in Midian daran hindern, Wasser zu schöpfen, um ihre Schafe zu tränken. Den Bedrängten hilft der junge Moses, der noch als Ägypter gilt. Danach wird er bei Reguel bleiben und dessen Tochter Zippora zur Frau erhalten.
Hirtenmotive kommen unter Drägers Arbeiten der römischen Zeit mehrfach vor, was man sowohl auf Anschauungserlebnisse in der Campagna wie auf den Eindruck venezianischer Malerei des frühen Cinquecento zurückführen kann. Den Bildgegenstand verdankte Dräger einer Anregung des Berliner Kunstvereins, der die romdeutschen Künstler zu fördern suchte. Eine nach Berlin geschickte Skizze fand den Beifall des Kunstvereins, der eine Ausführung befürwortete.
In dem Bild äußert sich die nach 1815 neben dem Nazarenertum entstehende, auf das reife Cinquecento orientierte, weltlich gestimmte Neorenaissance. Die Rückenfigur links verrät das Vorbild der »Blumenpflückenden Nymphe«, eines Freskos aus der Villa di Arianna in Stabiae (Archäologisches Nationalmuseum Neapel). Dieses Fresko war ein damals schon vielreproduziertes Werk, das namentlich auch Feuerbach zu der Figur der Tamburinschlägerin im »Gastmahl« anregte. In der Mosesfigur wurden Porträtzüge des damals in Rom lebenden Buonaventura Genelli erkannt, der später selbst an mehreren Fassungen einer Komposition zu demselben Gegenstand arbeitete. Trotz der raffaelischen Züge der Komposition meinte Drägers Malerfreund Erwin Speckter anfangs mißbilligend: »Er opfert eigentlich alles mehr oder weniger der Farbe, was trotz allem Reiz [...] Armut oder Einseitigkeit verrät. Er kann freilich auch schön zeichnen« (E. Speckter, Briefe eines deutschen Künstlers aus Italien, Leipzig 1846, S. 254). | Claude Keisch

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 117 x 157 cm; Rahmenmaß: 159,5 x 200 x 9 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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