Vornehme Dame in kostbarem Kleid mit spitzer Schneppe, freizügigem Dekolleté und Medicikragen, die auf den ersten Blick durch ihre körperlichen Reize und den zur Schau gestellten Kleiderluxus beeindruckt. Doch der sie umschmeichelnde Pfau verweist bereits auf die Schattenseite ihres Wesens, ihre Eitelkeit, der Bildtext spricht von ihrem Hochmut. Erst durch das Heben des als Klappe gestalteten Kleiderrocks erschließt sich der Sinn in Gänze: Nun verwandelt sich der Pfau in eine Schlange, der Lilienstängel wird zum Skelettknochen, auch die Extremitäten der Dame sind bereits verwest. Im Zentrum der zweiten Bildebene befinden sich ein Sarg und eine Miniaturdarstellung des Sündenfalls. Die kleinen Szenen in den Bildecken des Rahmen - Engelsturz, Vertreibung aus dem Paradies, Vertreibung Nebukadnezars und Tod des Herodes - verstärken die moralisierende Bildaussage, indem sie die Folgen hoffärtigen, gotteslästerlichen Verhaltens vor Augen stellen.
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