„Zur Penelope 1856 No. 4 April";
zwei Damen und ein Mädchen in Gesellschafts-, Ball- und Promenadentoilette;
„Erklärung des Modenbilds: No. 1. Gesellschaftstoilette. Haube von Blondentüll mit Bändern und Veilchen verzieret, der Kopf der Haube besteht aus Puffen von Blondentüll, zwischen denen Veilchen gestreut sind, und ist derselbe ringsherum mit einer „ruche" von Blonden besetzt, in welcher kleine Sträuße von Veilchen angebracht sind; auf jeder Seite befinden sich volle Schleifen von grünem Bande, aus denen lange Enden herunterfallen. Kleid von violettem karrirten Seidenstoff, die „carreau" sind abwechselnd von „moiré" und Atlas, doppelter Rock, in dem Saum jedes Rockes ist ein zweifacher Streifen von Roßhaarzeug eingenäht, der obere Rock ist mit einer breiten gekrausten schwarzen Spitze garniret; halblange, ebenfalls mit schwarzen Spitzen besetzte Aermel; herzförmig ausgeschnittenes Schneppenleibchen durch ein kleines Tuch von schwarzen Spitzen verzieret, dessen gekreuzte, lang herunterfallende Enden von einer Schleife aus grünem Bande zusammengehalten werden.
2. Toilette eines kleinen Mädchens, von sechs bis acht Jahren, Kleid von rosa Taffent, dessen Rock ganz mit schmalen ausgezackten „volants" bedeckt ist; kurze Aermel und viereckig ausgeschnittene Taille, mit Schleifen und ausgezackten Volants verzieret. Haarputz von schmalem schwarzen Sammetbande und einer Moosrose. Schuhe von rosa Taffent, mit vollen Schleifen, gesticktes Unterkleid.
3. Balltoilette. Unterkleid von weißem Taffent, darunter drei Röcke von Blondentüll, welcher zu jedem Rocke doppelt gelegt ist, damit die Röcke ohne Saum gefertigt werden können; alle drei Röcke sind an der Taille eingekraust, der untere fällt glatt herab´, die beiden oberen sind an der linken Seite zusammen heraufgenommen, mit einem Strauß von Maaßliebchen, aus dem ein langer Zweig derselben Blumen auf den unteren Rock herabfällt; rund ausgeschnittenes Scheppenleibchen, an diesem zwei glatte „berthes" von doppeltem Blondentüll, jeder mit einer schmalen „guirlande" von Maaßliebchen, welche in einem Strauß von Maaßliebchen endet, garnirt; kurze Bauschärmel; Unterhemdchen von gekraustem Blondentüll; im Haar zwischen dem doppelten Scheitel eine schmale „guirlande", im Nacken einen Strauß von Maaßliebchen.
4. Promenadentoilette. Kleid von Seidenstoff mit eingewirkten Sammetstreifen, hohes geschlossenes Schneppenleibchen, am Rückentheile mit einem „caraco" verzieret, offene Aermel mit zwei „volants"; Taille und Aermel durch breite Sammetstreifen und Franzen garniret. Hut von Atlas mit Spitzen und Sammetbändern geschmückt. Überschlagkragen und Unterärmel von gesticktem Mull.
Modegrafik aus „Penelope: neue Muster-Zeitung für weibliche Arbeiten und Moden". Glogau 1856. Heft 10, S. 33; Erklärung des Modenbilds S. 31.
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