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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [1875]
https://id.smb.museum/digital-asset/5137078 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Pyramus und Thisbe (Pyramus and Thisbe)

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Beschreibung

Das Bild zeigt die Geschichte von Pyramus und Thisbe (Ovid, Metamorphosen IV, 55ff.), zweier Nachbarskinder in Babylon, in zeitgenössischer Einkleidung. Die beiden liebten sich gegen den Willen der Väter. Sie verabredeten, sich in der Nacht an einer Quelle vor der Stadt zu treffen. Thisbe begegnete auf ihrem nächtlichen Weg an die Quelle einer Löwin, die von ihrer Beute kam, um ihren Durst zu löschen. Thisbe floh vor dem Tier, ließ dabei aber ihren Schleier zurück. Diesen zerriß die Löwin und befleckte ihn mit Blut. Als Pyramus zu dem vereinbarten Treffpunkt kam, fand er die Spur der Löwin und den blutigen Schleier. Aus Schmerz über den vermeintlichen Tod der Geliebten tötete er sich selbst. Thisbe, zu dem Sterbenden zurückgekehrt, erkennt die Zusammenhänge; von tiefem Schmerz erfüllt, stürzt sie sich in sein Schwert. Im Bild liegt Pyramus, einen Dolch in der Brust, in seinem Blut auf dem Rücken, unter sich den ausgebreiteten roten Mantel. Er trägt ein blaues Wams und gelbe Hosen. Ein blauer Hut, dessen Krempe mit Federn besteckt ist, ist ihm vom Kopf ge glitten. Sein Körper ist in Schräglage perspektivisch verkürzt wiedergegeben. Thisbe, in rotem Kleid und weißlichem Rock, steht neben dem Leichnam. Sie hat den Geliebten eben gefunden und ringt in der Erkenntnis des Geschehens die Hände im Schmerz. Hinter der Gruppe erhebt sich ein Brunnen mit zwei Trögen, auf dessen Stufen das Haupt des Pyramus gesunken ist. In dem Becken steht ein Brunnenstock, auf dem oben zwischen Wappenschilden ein geflügelter Putto steht. Vielleicht ist damit Amor gemeint, als Sinnbild der in der Erzählung beschriebenen Liebe. Im Hintergrund erkennt man Gebäude einer Stadt oder Burg. Das Bild zeigt das Ge schehen in bläulich-schwärzlicher Nacht. Rechts oben ist das finstere Gewölk aufgebrochen und die Wolken leuchten gelb-weiß auf. Licht bricht durch die Öffnung und taucht die Landschaft in kaltes, unbestimmtes Mondlicht. Die Geschichte, die in einer Variante auch in den »Gesta Romanorum«, einem der meistgelesenen Geschichtenbücher des Mittelalters, berichtet wird, spricht von der Liebe zweier junger Menschen. Ihrer Liebe wegen gingen sie füreinander in den Tod. Dieses Exempel für Opferbereitschaft und Treue wurde immer auch als ein Beispiel für hohe Tugend gesehen. Als solches erscheint es in Verbindung mit ähnlichen Themen in Folgen von Tugenddarstellungen. Das Bild ist um 1530 entstanden. Etwa gleichzeitig hat Baldung noch drei weitere Darstellungen der antiken Überlieferung gemalt: Herkules und Antäus, 1530 (Warschau), Der Opfertod des Marcus Curtius, 1530 (Weimar) und Mucius Scaevola vor Porsenna, 1531 (Dresden), die ebenfalls als Beispiele vorbildlicher Tugenden angesehen wurden. Den mythologischen Themen hat man in mittelalterlicher Deutung christlichen Sinn unterlegt. So verstand man das Opfer des Pyramus als Sinnbild des Opfertodes Christi. Die Darstellung von Pyramus und Thisbe gehörte vielleicht mit den anderen Darstellungen zu einer Bilderfolge mythologisch-historischer Thematik.| 200 Meisterwerke der europäischen MalereiGemäldegalerie Berlin, 2019 |--Hier Übersetzung--:::_ The painting tells the story of Pyramus and Thisbe (Ovid, Metamorphoses IV, 55ff.), two children who were neighbours in Babylon, in contemporary dress. Both love each other against the will of their fathers. They arrange a nocturnal rendezvous by a spring before the gates of the city. As she makes her way to the spring in the dark Thisbe encounters a female lion who has just been hunting and has come to the spring to drink. While fleeing from the animal, Thisbe drops her veil, which the lion tears to pieces and smears with blood. When Pyramus arrives at the agreed meeting place, he finds the lion’s footprints and the bloody veil. In despair at the apparent death of his lover, he kills himself. Thisbe returns to find the dying Pyramus. Realising what has happened she is overcome with grief and falls on his sword. In the painting we see Pyramus lying in his own blood on his back with a dagger in his breast, a red mantle spread out underneath him. He is wearing a blue doublet and yellow hose. A blue hat with feathers stuck in the brim has fallen from his head. His body is lying diagonally and is foreshortened by the perspective. Thisbe, in a red dress and white skirt, stands beside the corpse. She has just discovered her lover and is wringing her hands in grief having realised what has happened. Behind the group is a fountain with two troughs. Pyramus’ head is slumped on the steps. In the basin of the fountain stands a column on top of which a winged cupid is perched between coats of arms. Perhaps this is supposed to be Cupid as a symbol for the love described in the story. In the background, one can make out the buildings of a city or a castle. The events are taking place in the blueish black of night. At top right there is a break in the dark clouds and they are lit up in yellow and white. Light breaks through the opening and bathes the landscape in cold, undefined moonlight. A variant of this story is also told in the Gesta Romanorum, one of the most popular history books of the Middle Ages. It, too, tells of the love of two young people who die for one another. This example of fidelity and self-sacrifice was always regarded as a model of supreme virtue. As such, it appears with similar content in series portraying virtue. The picture was painted about 1530. Baldung also painted three other depictions of ancient stories at roughly the same time: Hercules and Anteus, 1530 (Warsaw, Muzeum Narodowe), The Sacrifice of Marcus Curtius, 1530 (Weimar, Staatliche Kunstsammlungen) and Mucius Scaevola before Porsenna, 1531 (Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister), which were likewise regarded as exemplifying virtue. In the Middle Ages, mythological themes were given a Christian interpretation. Thus, the sacrifice of Pyramus was thought to symbolise the sacrifice of Christ. The depiction of Pyramus and Thisbe may have been part of a series featuring mythological-historical themes.| 200 Masterpieces of European Painting – Gemäldegalerie Berlin, 2019

Material/Technik

Lindenholz

Maße

Tafelmaß: 93,1 x 66,9 cm, Tafelmaß (Höhe x Breite): 93.1 x 66.9 cm, Rahmenaußenmaß: 115,5 x 90,5 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 115.5 x 90.5 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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