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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [688]
https://id.smb.museum/digital-asset/5395485 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Das Fest des Bacchus (The Feast of Bacchus)

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Beschreibung

Das als Fest des Bacchus katalogisierte Gemälde von Jan Brueghel dem Jüngeren stellt bis ins kleinste Detail eine Bildwiederholung seines Vaters Jan Brueghel d. Ä. dar. Dieses befindet sich in einer französischen Privatsammlung und wird dort als Allegorie des Überflusses verzeichnet. In beiden Gemälden soll Hendrik van Balen (1575-1632) für die Figuren verantwortlich gewesen sein. In Mitten einer Waldlandschaft thront im Zentrum der Komposition eine leichtbekleidete Frau, die auf Grund der Fülle der sie umgebenden Blumen als Flora, Göttin der Blumen, Blüten und Jugend benannt werden kann. Mit ihrer Rechten greift sie nach einem Bündel Trauben, das ihr der Weingott Bacchus, erkennbar am entsprechenden Laub auf seinem Kopf, reicht. Zur Linken Floras steht mit einladender Geste Ceres, die Göttin des Ackerbaus, des Wachstums und der Fruchtbarkeit. Ihr Haupt bekrönt ein Blumenkranz mit Kornähren zur attributiven Entschlüsselung. Eine Gruppe von vier Amoretten bringt Ceres ein überquellendes Füllhorn mit den Früchten ihrer reichen Ernte dar. Im Zusammenspiel mit sich üppig präsentierenden Blumen und Gemüse könnte von Brueghel im Gemälde eine Überfluss-Allegorie intendiert sein. Diese brachte er mit einer Jahreszeiten-Allegorie in Verbindung, wobei Flora nach dieser Lesweise für den Frühling, Ceres für den Sommer und Bacchus für den Herbst stehen würden. Die im Zentrum des Gemäldes sitzende halbnackte Frau wurde auch als Liebesgöttin Venus identifiziert. Im Zusammenspiel mit Bacchus und Ceres liegt die Vermutung nahe, dass die Szene den erstmals vom römischen Bühnenautor Terenz (185-159 v. Chr.) in seiner Komödie Eunuchus (IV, 732) geäußerten Spruch „Sine Cerere et Libero friget Venus“ (Ohne Ceres und Liber [für Bacchus] muss Venus frieren) darstellt. Ihm zufolge muss Venus von Bacchus und Ceres begleitet werden, damit Liebe und körperliches Verlangen überhaupt erst entfacht werden können. Vor allem in den Niederlanden fand der Spruch weite Verbreitung durch die im Jahre 1508 veröffentlichte Sprichwortsammlung Adagia des Humanisten Erasmus von Rotterdam (1466/ 69-1536), wo man ihn unter Nummer 97 findet. Möglicherweise ließ sich Jan Brueghel d. Ä. bei der Ideenfindung jener Bildthematik von großformatigen Kompositionen seines Freundes Peter Paul Rubens der Jahre um 1615 inspirieren. So setzte Brueghel das Sprichwort zur gleichen Zeit in dem Kabinettbild um, das sein Sohn wiederholte. Der Spruch erfuhr bei den Brueghels eine positive malerische Umsetzung. In ihrer Vorstellung vom paradiesischen Reich der Venus muss niemand an Durst und Hunger leiden, was die Liebe töten könnte. Vielmehr gedeiht sie üppig, da es weder an Nahrung noch an alkoholischem Trank zu fehlen scheint

Material/Technik

Eichenholz

Maße

Rahmenaußenmaß: 87,5 x 115,4 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 87.5 x 115.4 cm, Bildmaß: 67,8 x 95,5 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 67.8 x 95.5 cm

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Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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