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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [866]
https://id.smb.museum/digital-asset/5412613 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Christoph Schmidt (CC BY-NC-SA)
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Die Versuchung des Heiligen Antonius (The Temptation of St. Antony)

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Beschreibung

„Zuerst versuchte er ihn von der asketischen Lebensweise abzubringen, indem er ihn an seine Besitztümer erinnerte, an die Sorge um seine Schwester, an den freundschaftlichen Verkehr mit der Verwandtschaft, an Geld und Ruhm, an die mannigfaltigen Freuden des Gaumens und die anderen Lustbarkeiten des Lebens,“ – so beschreibt Athanasius d. Gr. (295-373), Bischof von Alexandria, in seiner Vita Antonii die Versuchungen, welchen sein Freund Antonius Abbas (um 251/52-356) in der Wüste ausgesetzt war. David Teniers d. J. verortet die Szene erstmals in eine Höhle, in der der Eremit von Dämonen belagert wird. Vertieft in die Bibel und durch seinen Glauben bestärkt, lässt Antonius sich jedoch nicht von den Verführungskünsten des Teufels, der ihm als alte Frau erscheint, beeindrucken. Der Künstler, der in der Werkstatt seines Vaters David Teniers d. Ä. seine Ausbildung erhielt, mag besonders prädestiniert gewesen sein, eine Vielzahl von Antonius-Versuchungen zu malen – so viele wie kein Künstler vor und nach ihm. Denn durch den Erbteil seiner Frau Anna, der Tochter von Jan Brueghel d. Ä. (1568–1625), gelangten 1641 nicht nur Gemälde und Zeichnungen seines Schwiegervaters, sondern auch von dessen Vater, dem von Lampsonius als „neuen Bosch“ gerühmten Pieter Bruegel d. Ä., in seinen Besitz. Teniers Bilder sind frei von christlich-moralischen Belehrungen, stattdessen sind sie unterhaltsam und laden zum Schmunzeln ein. So wirken die Dämonen und teuflischen Begleiter, wie die Fledermaus, bisweilen eher possierlich als fürchterlich. Mit einem Andachtsbild aus der Zeit Jheronimus Boschs hat es nichts mehr gemein –Teniers betrachtet das einst religiöse Bildthema als Genremalerei. Alltägliche Versuchungen, wie das Trinken oder Buhlen, werden dem Betrachter hier augenzwinkernd, statt mit erhobenem Zeigefinger, vorgestellt. Für die große Nachfrage nach Antonius-Versuchungen, Hexenspukbildern und Höllenszenen, musste Teniers effizient arbeiten. So setzte er viele seiner Motive versatzstückartig ein: Kreaturen wie die Fledermaus oder die fliegenden Fische, die häufig in Duellszenen auftauchen, bevölkern in ähnlichen Posen nahezu jedes Gemälde dieses Genres. So auch die beiden Berliner Bilder, die seit 1945 verschollen sind. In diesen finden sich zudem Bildelemente, die man aus Wirtshausszenen kennt, etwa Musizierende oder Singende, die sich allein durch ihre klauenartigen Füße oder Hände als Dämonen auszeichnen. Die Orientierung Teniers an Werken Adriaen Brouwers (1605/1606–1638), etwa an seinen Wirtshausbildern, wird auch im Berliner Stück offenbar. Eine Antonius-Versuchung aus dessen Kreis zeigt auch den in der rechten Ecke hockenden Flötenspieler sowie eine Turnierszene über den Köpfen der Protagonisten. | Katrin Dyballa

Material/Technik

Kiefer

Maße

Rahmenaußenmaß: 31,1 x 26,4 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 31.1 x 26.4 cm, Bildmaß: 22,1 x 16,4 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 22.1 x 16.4 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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