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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [900F]
https://id.smb.museum/digital-asset/5421597 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Winterlandschaft mit Holzsteg (Winter landscape with a boardwalk)

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Beschreibung

Eine malerische Holzbrücke, die einen zugefrorenen Flußlauf überspannt, begrenzt bereits im Mittelgrund den Blick in die Tiefe der Winterlandschaft. Der Weite des Landes ist dadurch der abgegrenzte Bezirk des Vordergrundes abgewonnen. Figuren sind hier zu sehen, die jedoch eigentümlich verloren wirken und mit ihren Aktivitäten den Bereich, der ihnen zugewiesen ist, nicht füllen. Auf diese Weise dient der Bereich des Vordergrundes nicht ausschließlich als Schauplatz der Figurenstaffage, sondern bleibt Teil des Landschaftsausschnitts. Erst aus dieser Sicht erschließt sich die abwechslungsreiche Beobachtung der Winternatur: die empfindsam abgestuften Spiegelungen auf dem Eis, das unterhalb der Brücke aufgetaut ist, die Übergänge zwischen glattem, verharschtem und flockigem Schnee am rechten Ufer, der Anstieg mit der aufgeweichten, morastig-braunen Altschneedecke links; darüber das Mauerwerk der Brücke, das in seinem ruinösen Zustand den abgerundeten Formen des Terrains nahekommt – und wie alles andere Menschenwerk auch eine verwitterte Beschaffenheit zeigt, als sei es nicht eigentlich gebaut, sondern von der Natur selbst erschaffen und der Zeitlichkeit ihres Werdens und Vergehens unterworfen. Die Vielzahl der dargestellten Details beeindruckt und ist Beleg für die kaum überbietbare Konsequenz, mit der sich der Maler dem Land selbst zugewandt hat. Der Blick bleibt aber nicht nur nach unten gerichtet, sondern führt zugleich auch hoch hinauf in die Weite des Himmels, dessen kühles Licht die naturgegebene Farbigkeit der Dinge auf atmosphärisch gedämpfte Tonwerte abstimmt. Wouwerman komponiert hier eine imposante Wolkendarstellung mit ausgeprägtem Hell-Dunkel-Kontrast in den Bildhälften. Gegen die düster aufziehenden Schneewolken silhouettieren die vereisten Äste des Baumes in fahlsilbrigen Angaben. Zu leicht bänglichen Empfindungen regt dieses Bild an, als sei in ihm ein weithin sichtbares Zeichen für die existenzbedrohenden Kräfte der Natur gesetzt. Ähnlich gehaltvolle Landschaftsbilder, die den poetisch gesteigerten Naturdarstellungen eines Jacob van Ruisdael nicht nachstehen, begegnet man im umfangreichen Schaffen Wouwermans jedoch nur vereinzelt. Sein Interesse galt in erster Linie dem Pferdebild mit edlen Tiermotiven und eleganter Figurenstaffage. Seine Arbeiten dieses Gegenstandes, dem er ebenso abwechslungsreiche wie dekorative Bildgestalt abgewonnen hat, haben die gesamte spätere Pferdemalerei nachhaltig beeinflußt.| 200 Meisterwerke der europäischen Malerei - Gemäldegalerie Berlin, 2019 ::::::::::::::::::::_ A picturesque wooden bridge that crosses a frozen river restricts in the middle ground a view into the depths of the winter landscape. The enclosed area of the foreground is thus claimed from the openness of the land. Human figures can be seen, yet they seem strangely lost and do not fill with their activities the space allocated to them. Here the foreground area does not act exclusively as the scene for the figural staffage, but remains part of the landscape excerpt. Only from this point of view does a varied observation of nature in winter reveal itself: the sensitively graded reflections on the ice, which has thawed beneath the bridge, the transitions between smooth, crusted and flaky snow on the right bank, the rise with the softened, marshy-brown cover of old snow on the left; above this the masonry of the bridge, which resembles the rounded shapes of the terrain in its ruined condition – and like everything else made by human hand shows its weathered state, as if it had not actually been built but created by nature herself and subjected to the temporality of nature’s growth and decay. The large number of details depicted is impressive, and bears witness to the almost unsurpassable dedication with which the artist has engaged with the land itself. The beholder’s eye is not, however, only directed downwards, but moves at the same time high up into the expanse of the sky, whose cool light harmonises the natural colouration of things in atmospherically subdued shades. Here Wouwerman composed an imposing representation of clouds with a marked contrast of dark and light between the two halves of the painting. Against the darkly approaching snow clouds, the icy branches of the tree are silhouetted in silvery paleness. This work stimulates slightly fearful sensibilities, as if it were sending a signal, visible far and wide, of the existentially menacing forces of nature. Similarly laden landscapes that can hold their own alongside the poetically intense nature scenes of Jacob van Ruisdael are, however, only occasionally to be encountered in Wouwerman’s extensive oeuvre. He was primarily interested in painting horses, with fine animal motifs and elegant figure staffage. His work on this subject, from which he drew both varied and decorative depictions, had a lasting influence on all later horse painting.| 200 Masterpieces of European Painting - Gemäldegalerie Berlin, 2019

Material/Technik

Eichenholz

Maße

Rahmenaußenmaß: 51,8 x 56,2 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 51.8 x 56.2 cm, Bildmaß: 30,6 x 36,9 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 30.6 x 36.9 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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