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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [95B]
https://id.smb.museum/digital-asset/5042260 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Das Bienenwunder des Heiligen Ambrosius (St. Ambrose's Miracle of the Bees)

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Beschreibung

Fra Filippo Lippi war nur um fünf Jahre jünger als Masaccio, dessen Werke ihn stark beeinflußten, besonders die Fresken in S. Maria del Carmine, die entstanden, als Filippo dort Karmeliterbruder war. Erst nach Masaccios frühem Tod begann er jedoch seine Tätigkeit als Maler. 1434 war er in Padua, von 1452 bis 1464 mit Unterbrechungen in dem nahe Florenz gelegenen Prato und seit 1466 in Spoleto. Fra Filippo Lippi war neben Fra Angelico, Domenico Veneziano und Uccello einer der führenden Florentiner Maler um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Zu seinen Schülern gehörte neben seinem Sohn Filippino Lippi vor allem Sandro Botticelli. Das Berliner Bild entstand um 1459 im Auftrag der Familie Medici als Altarbild für die Hauskapelle in ihrem nach Plänen Michelozzos 1444 erbauten Stadtpalast in Florenz. Die ursprünglich fensterlose Kapelle, die nur von Kerzenlicht erhellt wurde, ist mit Fresken von Benozzo Gozzoli geschmückt, dessen Festzug der Heiligen Drei Könige sich auf die Madonna des Altarbildes zuzubewegen scheint. Die kompositorische Ausrichtung der Fresken läßt darauf schließen, daß Fresken und Andachtsbild in Bezug aufeinander konzipiert sind. Nach der Vertreibung der Medici 1494 kam das Bild in den Palazzo della Signoria. Mitte des 16. Jahrhunderts scheint es sich erneut im Medici-Palast befunden zu haben. Heute ist es durch eine zeitgenössische Kopie des Pseudo Pier Francesco Fiorentino (tätig um 1474-1497) ersetzt. Die Anbetung im Walde ist kompositorisch und ikonographisch verwandt mit zwei Altarbildern, die Filippo Lippi in den fünfziger und frühen sechziger Jahren schuf: dem kurz nach 1453 entstandenen Altarbild für das Nonnenkloster Annalena (Florenz, Uffizien) und einem Bild, das die Frau des Piero de’ Medici um 1463 für eine Zelle des Eremitenklosters Camaldoli im Casentino (östlich von Florenz) in Auftrag gab. In allen drei Bildern wohnt ein Eremit im Mönchsgewand betend dem wunderbaren Geschehen bei, im Falle des Berliner Bildes der heilige Bernhard von Clairvaux, der Begründer des Zisterzienserordens. In den beiden für die Medici gemalten Altarbildern erscheint außerdem der jugendliche Johannes der Täufer, der Stadtpatron von Florenz, während Joseph fehlt. Das Motiv der Anbetung des am Boden liegenden Kindes durch die kniende Gottesmutter wurde angeregt durch das mystische Schrifttum des 14. Jahrhunderts, die Visionen des Franziskaners Johannes de Cauli und die Offenbarungen der heiligen Birgitta von Schweden (1303-1373). In beiden Visionen erschien das Christkind nicht in der Krippe, sondern nackt am Boden liegend, mit der vor ihm knienden Maria. Das mystische Element verbindet sich mit dem Gedanken der Buße, der durch den Johannesknaben verkörpert wird. Die Axt am Baumstamm spielt auf das Wort des Bußpredigers an: »Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; welcher Baum nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und in das Feuer geworfen« (Lukas 3, 9; Matthäus 3, 10). »Die intime Stimmung des Bildes und der Rückgriff auf mittelalterliche Symbolvorstellungen bedeuten eine Wiederaufnahme mystischer Tendenzen und Hinwendung zu einer verinnerlichten, persönlich gefärbten Religiosität, die um die Mitte des 15. Jahrhunderts auch in der niederländischen Malerei zu beobachten ist« | R. Oertel.

Material/Technik

Pappelholz

Maße

Rahmenaußenmaß: 34 x 58,3 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 34 x 58.3 cm, Bildmaß: 28,2 x 52,8 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 28.2 x 52.8 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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