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Gemäldegalerie Malerei [1297]
https://id.smb.museum/digital-asset/5152225 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Don Juan José de Austria (1629-1679)

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Beschreibung

Juan José de Austria (1629–1679) war der leibliche Sohn König Philipps IV. von Spanien und der gefeierten Schauspielerin María Calderón (1611–1646), die man auch unter ihrem Spitznamen »La Calderona« kannte. Er war eine der außergewöhnlichsten Persönlichkeiten des Goldenen Zeitalters in Spanien. Dank hoher Intelligenz und vielfältiger Talente erwarb er sich als unehelicher königlicher Nachkomme eine prominente Stellung: Philipp IV. erkannte ihn nicht nur als einzigen illegitimen Sohn offiziell an, sondern bestimmte ihn auch zum Großmeister des Malteserordens (auf dem vorliegenden Portrait trägt der Dargestellte das Kreuzsymbol an einer Kette um den Hals). Noch zu Lebzeiten Philipps IV. schlug Juan José eine militärische Laufbahn ein; 1647/48 trug sein taktisches Geschick maßgeblich zur Niederschlagung des Masaniello-Aufstands bei, eines Volksaufstands gegen die spanische Herrschaft, der zu einer besonders prekären Zeit die Oberhoheit Philipps IV. über das Vizekönigtum von Neapel zu gefährden drohte. Anschließend folgten für Juan José weitere wichtige Berufungen, zunächst als Vizekönig in Sizilien und dann in Katalonien, Flandern und Portugal. Wie es sich für eine Person königlichen Geblüts mit politischer Bedeutung gehörte, ließ man Juan José de Austria in einer Fülle von Gemälden in den verschiedenen Phasen seines Lebens portraitieren. Dazu gehören ein Bild von ihm als Kind in Verkleidung als heiliger Hermenegild (Madrid, Monasterio de las Descalzas Reales), ein von Jusepe de Ribera während seines Aufenthalts in Neapel gefertigtes prächtiges Reiterbildnis (Madrid, Palacio Real), ein Büstenportrait als kräftiger junger Mann (Madrid, Museo Nacional del Prado), ein Ganzfigurengemälde von Isidoro Burgos Mantilla (Palast von El Escorial), das vorliegende Werk in verschiedenen Varianten sowie zahlreiche bildliche Darstellungen in anderen Medien von Kupferstichen bis hin zu Medaillen und Marmorbüsten. Juan José war bei Volk und Adel gleichermaßen hoch geachtet, was seiner politischen Laufbahn während der ungewissen Zeiten nach dem Tod Philipps IV. zugute kam. Der neue König Karl II. war ein einfältiger und schwächlicher Jugendlicher unter Kuratel seiner Mutter Maria Anna von Österreich und konnte sich in keiner Weise mit den beeindruckenden Leistungen und der Lebenserfahrung seines Halbbruders messen. Daher ergriff Juan José nach der erzwungenen Abdankung des unbeliebten, von der Königinmutter favorisierten Ministers Fernando de Valenzuela im Januar 1677 die Macht. Das vorliegende Bildnis entstand vermutlich zu dieser Zeit, als der Dargestellte 46 Jahre alt war. Sein bleiches Gesicht zeigt einen melancholischen Ausdruck, der an die letzten, von Diego Velázquez gefertigten Portraits Philipps IV. gemahnt. Umrahmt ist es von einer weißen Halskrause und hebt sich deutlich von der düsteren schwarzen Kleidung, dem neutralen Hintergrund, der fülligen schwarzen Lockenmähne und den in die Stirn fallenden Haaren ab. Eine mit 69 mal 57 Zentimetern etwas größere Version dieses Portraits befindet sich im Szépművészeti Múzeum in Budapest.| Pablo Pérez d’Ors |--Hier Übersetzung--:::::::::: Don Juan José de Austria (1629–1679), one of the most outstanding characters of the Spanish Golden Age, was the natural son of King Philip IV of Spain and the acclaimed actress María Calderón (1611–1646), who was also known by her nickname "La Calderona". Thanks to his promising intelligence and abilities, Juan José de Austria gained an unusual position among royal bastards: besides being the only illegitimate son whom Philip IV officially recognised, he was appointed Grand Master of the Order of Malta by the king (the cross of that order may be seen in the present portrait, hanging from a chain around the sitter’s neck). Juan José pursued a military career while Philip IV was still alive, and in 1647/48 made a much celebrated tactical contribution to the quenching of the Masaniello revolt, a popular uprising against the Spanish authorities that had posed a threat to Philip IV’s hold over the viceroyalty of Naples at a particularly sensitive time. After that followed other important appointments, first as viceroy in Sicily and then in Catalonia, Flanders, and Portugal. Fittingly for a royal person of political relevance, a wealth of portraits record Juan José’s likeness at different stages of his life. They include a painting of him as a child disguised as St Hermenegild (Patrimonio Nacional); a magnificent equestrian portrait painted by Ribera during his sojourn in Naples (Patrimonio Nacional); a bust portrait showing him as a strapping young man (Museo del Prado); a fulllength portrait by Isidoro Burgos Mantilla, now in El Escorial; and the present likeness and its variants, as well as numerous likenesses in other media, ranging from engravings to medals and marble busts. Juan José was held in high esteem by the nobility and the populace alike, which boosted his political career during the uncertain times that followed the death of Philip IV. The new king, Charles II, was a dim and feeble teenager under the thumb of his mother Mariana de Austria and could hardly measure up to the impressive achievements and experience of his half-brother. Thus Juan José seized control of the government in January 1677 after the ousting of Valenzuela, the unpopular minister favoured by the Queen Mother. The present portrait was probably painted around that time, when the sitter was forty-six years old. His pale face, bearing a melancholy expression that resembles the last portraits of Philip IV by Diego Velázquez, is framed by a white plate ruff and stands out against the sombre black dress, the neutral background, and the thick mane of black curls with a little fringe falling on the forehead. A slightly larger version of the same likeness, measuring 69 × 57 cm, is in the Szépművészeti Múzeum, Budapest.| Pablo Pérez d’Ors

Material/Technik

Leinwand

Maße

Bildmaß: 67 x 51,7 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 67 x 51.7 cm, Rahmenaußenmaß: Transportverpackung 75 x 63,3 x 9 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 75 x 63.3 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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