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Gemäldegalerie Malerei 18. Jahrhundert, Deutschland, Schweiz [499]
https://id.smb.museum/digital-asset/4934063 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Bacchantin (Bacchante)

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Beschreibung

Angelica Kauffmann wurde am 30. Oktober 1741 in Chur, Kanton Graubünden, geboren. Der Vater war ein vielbeschäftigter Maler-Handwerker. Früh erkannte und förderte er das künstlerische Talent seiner Tochter. Die gute wirtschaftliche Situation der Familie bot hierbei vielfältige Möglichkeiten. Der Vater vermittelte dem Mädchen gründliche handwerkliche Kenntnisse, die das Fundament ihrer späteren künstlerischen Berufung werden sollten. In den Jahren 1754 bis 1757 hielt sich die Familie Kauffmann in Italien auf. Angelica arbeitete bereits für betuchte Auftraggeber. 1757 war sie an der Ausmalung der Pfarrkirche von Schwarzenberg nach Vorlagen des Venezianers Giovanni Battista Piazzetta beteiligt. Nach der zweiten Italienreise (1760–62) entschloss sie sich endgültig für eine Laufbahn als Malerin. Von 1762 bis Ende 1765 hielt sie sich wiederum zu Studienzwecken in Italien auf. Gemeinsam mit dem Engländer Nathaniel Dance und dem Amerikaner Benjamin West besuchte sie die Uffizien in Florenz, den römischen Palazzo Barberini und die Galerie Capodimonte in Neapel. Ihre künstlerischen Vorbilder waren unter anderen Guido Reni, die Carracci, Correggio, aber auch Raffael, Rembrandt und Tizian. Johann Friedrich von Reiffenstein machte Kauffmann mit der Technik der Radierung vertraut. In dieser Zeit schuf sie eine Reihe von Porträts berühmter Engländer, die sich auf einer Bildungsreise befanden. Besondere Bewunderung erfuhr ihr 1764 in Rom gemaltes Winckelmann-Bildnis (Kunsthaus Zürich).Von 1766 bis 1781 lebte und arbeitete die Malerin in England. Geschickt passte sie sich dem künstlerischen Geschmack des insularen Publikums an. Ihre Bildnisse wurden vom Präsidenten der Royal Academy, Sir Joshua Reynolds, sehr gelobt. Seit 1768 war Kauffmann Mitglied dieser Institution. Die Bacchantin entstand wohl als Auftrag der Dorothea Herzogin von Kurland in den Jahren 1784/1785 in Rom. Ihre Wangen sind von Spiel und Tanz zu Ehren des Weingottes Bacchus gerötet, die Bluse verrutscht. Die zarte Farbigkeit und der dekorative Charakter des Gemäldes orientieren sich am Geschmack des Rokoko. Die Bezahlung für das fertige Bild erfolgte am 3. Juni 1785. Im Sommer wurde es von Rom in das Lustschloss des Herzogs Peter Biron von Kurland in Friedrichsfelde bei Berlin transportiert, wo es für 1786 nachgewiesen ist. In Friedrichsfelde hing das Gemälde neben seinem Gegenstück, einem "Ceres"-Bild (Privatbesitz) von Angelica Kauffmann. Um 1793 gelangte die Bacchantin als eine „Ariadne“ in die Wohnung König Friedrich Wilhelms II. von Preußen ins Berliner Stadtschloss. Möglicherweise sah es hier Johann Heinrich Schröder, dem das Gemälde als kompositorische Anregung für sein 1791 ausgeführtes Pastellbildnis der Friederike Herzogin von York und Albany gedient haben könnte. Demzufolge befand sich das Gemälde der Kauffmann wohl schon 1791 im Besitz des preußischen Königshauses. Im Jahr 1829 wurde es von dort der geplanten Gemäldegalerie für die Ersteinrichtung überwiesen. Dabei registrierte man die Arbeit Kauffmanns als ein Selbstbildnis der Künstlerin wie folgt: »Nr. 31 Deren Bildnis als Ariadne«. | 200 Meisterwerke der europäischen Malerei - Gemäldegalerie Berlin, 2019 SIGNATUR / INSCHRIFT: Rechts am Ärmel: angelica Kau(ffmann) :::::::::_ Maria Angelica Kauffmann was born on 30 October 1741 in Chur in the Canton of Grisons. Her father was a busy painter and craftsman. He recognised and promoted his daughter’s artistic talent early on. The family’s advantageous financial situation offered excellent prospects for her development. He transmitted the basic craft knowledge to his daughter that would form the foundation of her later artistic activities. Between 1754 and 1757, the Kauffmann family lived in Italy. Maria Angelica was engaged already by wealthy clients. In 1757, she took part in the painting of the parish church in Schwarzenberg after models by the Venetian artist Giovanni Battista Piazzetta. After a second trip to Italy (1760–62), she finally decided to pursue a career as a painter. From 1762 until late 1765, she stayed again in Italy for study purposes. Together with the British artist Nathaniel Dance and the American Benjamin West, she visited the Uffizi in Florence, the Palazzo Barberini in Rome, and the Galerie Capodimonte in Naples. Among her artistic models were Guido Reni, the Carracci, Correggio, but also Raphael, Rembrandt, and Titian. Johann Friedrich von Reiffenstein familiarised Kauffmann with etching techniques. During this period, she produced a series of portraits of some of the famous English people she met during her study tour. Admired in particular was her portrait of Winckelmann, painted in Rome in 1764 (Kunsthaus Zürich). From 1766 until 1781, Kauffmann lived and worked in England. She adapted herself skilfully to the artistic taste of the insular public. Her work was highly praised by Sir Joshua Reynolds, President of the Royal Academy. Beginning in 1768, Kauffmann herself was a member of that institution. The Berlin painting may have been executed in England around 1770. It depicts a girl with grapevine leaves in her hair. The typecast depiction favours delicate colours, as well as the decorative emphasis of the Rococo. Kauffmann took this painting with her to Rome, where she lived on the Via Sistina beginning in 1782. It was there that it was aquired in 1785 by Duke Peter Biron von Kurland (1724–1800) for the conversion of his pleasure palace in Friedrichsfelde near Berlin. The presence of the Berlin painting in the palace, where it was known as a Bacchante, has been documented for 1786. It hung alongside a painting of Ceres (private collection) by Angelica Kauffmann. Presumably, the two were counterparts. Later, the Bacchante decorated the apartment of King Frederick William II of Prussia in the Royal Palace in Berlin. It may have been viewed there by Johann Heinrich Schröder, for whom the work served as a compositional impulse for his pastel portrait of Friederike, Duchess of York and Albany, which dates from 1791. This suggests that Kauffmann’s picture was in the possession of the Prussian Royal family by that year. In 1829, it was transferred to the planned Gemäldegalerie for the initial installation. There, it was registered as follows: “No. 31 Her Likeness as Ariadne”. | 200 Masterpieces of European Painting - Gemäldegalerie Berlin, 2019

Material/Technik

Leinwand, Ölfarbe

Maße

Rahmenaußenmaß: 114 x 80 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 114 x 80 cm, Bildmaß: 76,9 x 64,3 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 76.9 x 64.3 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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