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Gemäldegalerie Malerei [69.2]
https://id.smb.museum/digital-asset/5397913 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Christus am Ölberg (Christ on the Mount of Olives)

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Beschreibung

Matteus Stoms Werk ist – wie generell die Stilphase des nordeuropäischen Caravaggismus – erst vor wenigen Jahrzehnten genauer erforscht worden. Man erkannte den Künstler in seiner den Utrechter Lehrer Gerard van Honthorst überragenden Bedeutung und als einen der interessantesten Vertreter der niederländischen Caravaggisten. Seit etwa 1630 wirkte Stom bis zu seinem Tod in Rom, Neapel und auf Sizilien. Den von Michelangelo da Caravaggio beeinflussten suggestiv-realistischen Figurenstil, verbunden mit einem eigenwilligen klaren und intensiven Kolorit, zeigt auch das Berliner Bild. Es gehört vermutlich zu einer mehrteiligen Passionsfolge, die Stom etwa 1631 für S. Efrem Nuovo in Neapel malte. Die in der Bildkunst traditionell breit mit Nebenszenen erzählte Ölberggeschichte reduziert Stom konsequent auf zwei Halbfiguren. Ausgespart sind die schlafenden Jünger und die detaillierte Ortsschilderung. Nur rechts im Hintergrund ist mit der von einer Kerze und ihrem weißen, zerfaserten Licht erhellten Gruppe des Judas mit den Häschern angedeutet, dass es eine Nachtszene ist. Zugleich ist in den typisierten, plumpen Physiognomien dieser Gruppe auch die Bedrohlichkeit des Geschehens unterstrichen. Der an einem steinernen Tisch kniende Christus, der die Hände zum flehenden Gebet faltet, wendet sich dem körperlich und geistig eng auf ihn bezogenen Engel zu. Sein Blick folgt der großen, eindringlichen Gebärde, dem doppelten Zeigegestus des Engels, mit dem er auf den mystisch von Gegenlicht beleuchteten Kelch am linken Bildrand weist. Kraftvoll sind in der nächtlichen Situation Licht- und Schattenkontraste herausgearbeitet, wobei das überirdische Licht von links auf die Hauptfiguren fällt und die Dramatik steigert. Die beiden einander zugeneigten, herausragend modellierten Köpfe, ihre konzentrierten Blicke bilden die geistige und auch die exakte formale Bildmitte, wobei die Flügelschwingen des Engels nahezu die gesamte Bildbreite überspannen. Die Plastizität und Ausdrucksstärke der Köpfe, der Mimik und der Gestik setzt sich fort in der dichten, malerischen Behandlung der schweren Gewänder.| Prestel-Museumsführer - Gemäldegalerie Berlin, 2017 ::::::::::::::::::: Detailed research in to Matteus Stom’s work has been undertaken only in recent decades—as is the case with all the Northern European artists strongly influenced by Caravaggio. Stom was acknowledged to be more important than his Utrecht teacher Gerard van Honthorst, and as one of the most interesting exponents of Dutch painting influenced by Caravaggio. From about 1630 up until the time of his death, Stom worked exclusively in Rome, Naples and Sicily. The Berlin picture also shows Michelangelo da Caravaggio’s poignantly realistic figure-style, combined with a highly individual clear and intense approach to colour. It is presumably part of a passion sequence with several parts painted for S. Efrem Nuovo in Naples in about 1631. Stom logically reduces the story of the Mount of Olives, traditionally presented broadly in pictorial art, with subsidiary scenes, to two half-figures. The sleeping disciples and any detailed representation of the place are omitted. Only the group of Judas and the soldiers on the right in the background, lit by the white, frayed light of a candle, indicates that the scene is taking place at night. At the same time the stylised, blatant features of this group also underline the threatening nature of the event. Christ is kneeling at a stone table, with his hands folded in fervent prayer, and turning to the angel, who is close to him both physically and spiritually. Christ’s eyes are following the angel’s sweeping, powerful gesture, pointing with both arms to indicate the goblet, mystically glowing in the sidelighting, on the left-hand edge of the picture. Contrasting light and shade have been powerfully developed in this nocturnal situation, with supernatural light striking the main figures from the left, and increasing the drama. The two wonderfully modelled heads, inclined towards each other, and their concentrated expressions form the spiritual centre of the picture, and also its precise formal centre, with the angel’s wings spanning almost the entire width of the picture. The heads are plastic and expressive, and this quality and their actions and gestures are continued in the, poetic, painterly treatment of the heavy garments with their rich folds.| Prestel Museum Guides - Gemäldegalerie Berlin, 2017

Material/Technik

Leinwand

Maße

Bildmaß: 155,7 x 204,5 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 155.7 x 204.5 cm, Rahmenaußenmaß: 189 x 241 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 189 x 241 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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