Bei der Tafel handelt es sich wahrscheinlich um ein Truhenbild. Von Berenson (1932, S, 366) für ein Werk der Venetianischen Schule mit Einfluss von Carpaccio und Alvise Vivarini gehalten, wurde sie von van Marle (1936, S, 428 Anm. 1) Girolamo Mocetto möglicherweise als Spätwerk zugeschrieben. Und damit unmittelbar als völlig eigenhändiges Werk akzeptiert. Die Tafel zeigt eine ziemlich seltene Darstellung des Triumphs der Keuschheit. Auf einem Wagen, den zwei weiße Einhörner ziehen, sitzt eine Jungfrau mit einer Siegespalme, vor sich den gefesselten Amor. Jungfrauen ziehen dem Wagen voraus und folgen ihm. In der Landschaft ein Ritter, mit einem Pfluge den Acker bestellend. Von der Idee her geht das Gemälde auf das Epos "Trionfi" von Petrarca (1304-1374) zurück, in denen u.a. Liebe, Keuschheit, Ruhm, Tod, Zeit und Ewigkeit allegorisch dargestellt wurden.
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