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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [556]
https://id.smb.museum/digital-asset/5180967 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Kaiser Karl V. (1500-1558) (Portrait of Emperor Charles V. (1500-1558))

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Beschreibung

Das Bild zeigt Kaiser Karl V. (1500–58) als Halbfigur vor einer schmucklosen, violett-grauen Wand. Seine Hände ruhen auf einer roten Brüstung; in der Rechten,m die in einem feinen, durchbrochen gearbeiteten Handschuh steckt, hält Karl ein violett eingebundenes Buch, den Zeigefinger zwischen den Seiten, als hätte er seine Lektüre für einen Augenblick unterbrochen und würde nun den eben gelesenen Worten in Gedanken nachhängen. Den zweiten Handschuh hat er ausgezogen und hält ihn in der linken Hand, an der dadurch ein Goldring mit großem Diamanten sichtbar wird. Die Kleidung des Kaisers ist einfach und kostbar zugleich: Über einem fein plissierten weißen Hemd mit Stehkragen trägt er ein Wams aus einem dunklen, schimmernden Stoff, das an der Brust mit Goldstickereien verziert ist. Eine schwarze Schaube liegt über seinen Schultern; sie hebt seine Silhouette von dem hellen Hintergrund ab, bildet einen spannungsreichen Kontrast mit dem blassen Inkarnat und verleiht dem Dargestellten trotz seines gedankenverlorenen Blicks Präsenz und Gewicht. Zur privaten Wirkung des Bildnisses passt die für ein kaiserliches Porträt bemerkenswerte Schlichtheit. Anstatt einer Krone trägt der Kaiser ein schwarzes Barett, einige wenige goldene Verzierungen schmücken seine Kleidung. Um Karls Brust aber liegt die schwere Collane des Ordens vom Goldenen Vlies, des exklusivsten Ritterordens der Zeit, dessen Vorsitz der Kaiser hatte. Über seinem Haupt erblickt man das kaiserliche Wappen sowie Karls persönliche Devise »plus oultre« (darüber hinaus) nebst den Säulen des Herkules, die wie kleine, Schatten werfende Reliefs an der Wand befestigt zu sein scheinen. In seinem Zusammenspiel von Schlichtheit und Lebendigkeit ist das Gemälde ein bemerkenswertes Bildnis. Verschiedene Grau- und Rottöne klingen mit Schwarz und Weiß zusammen; die Rückwand wird vom Spiel des Lichts belebt. Zwar zeigen alle Porträts Karl mit offen stehendem Mund, der ebenso wie das überlange Kinn die Folge einer unter den Habsburgern verbreiteten Erbkrankheit war; allerdings setzt der Maler hier mit den rosafarbenen Lippen einen wohl dosierten Farbakzent, der dem Gesicht Leben einhaucht und den Eindruck erweckt, der Kaiser hebe zum Sprechen an. Auch der angespannte Daumen der auf dem Buch ruhenden Hand verrät Wachsamkeit. Hinter dem gedankenverlorenen Antlitz erahnt man einen lebendigen Geist, der sich dem Betrachter hier in einer recht persönlichen Darstellung zu erkennen gibt. Karl V. wurde im Alter von sechs Jahren Herzog von Burgund, später König von Spanien, 1519 römisch-deutscher König und schließlich 1520 Kaiser. Die Aufschrift »AETATIS XXXII« über seinem Haupt gibt sein Alter an, woraus die Datierung des Gemäldes auf 1532 folgt. Auf der Rückseite der Tafel wird in zwei Inschriften aus dem 16. Jahrhundert der Augsburger Maler Christoph Amberger als Schöpfer des Werks genannt. 1532 weilte Karl V. auf der Reise nach Italien in Augsburg. Es wäre also denkbar, dass das Bildnis bei dieser Gelegenheit entstand. Christoph Amberger war einer der bedeutendsten Porträtmaler der Generation nach Dürer und war insbesondere für die wohlhabende Augsburger Bürgerschaft tätig.| 200 Meisterwerke der europäischen MalereiGemäldegalerie Berlin, 2019 SIGNATUR / INSCHRIFT: oben im Grund neben den Säulen des Herkules PLUSS OULTRE oben im Grund unter dem Wappen AETATIS XXXII |--Hier Übersetzung--::::: The painting shows a half-length portrait of Emperor Charles V (1500–58) in front of a plain, purplish grey wall. His hands are resting on a red parapet; in his right hand, enclosed in an elegant glove of open-work design, Charles is holding a book bound in purple, his index finger between the pages, as if he has stopped reading for a moment and is pondering the words he has just perceived. He has taken off the second glove and is holding it in his left hand, revealing a golden ring with a large diamond. The emperor’s clothes are plain yet sumptuous: over a finely pleated white shirt with a ruff collar, he is wearing a doublet made of a dark, shimmering material embellished with gold embroidery on the chest. The black cape over his shoulders highlights his silhouette against the light backround, forms an enthralling contrast to his pale complexion, lending the sitter presence and weight despite his pensive gaze. The simplicity of the likeness suggests a private portrait. Instead of a crown, the emperor is wearing a black beret, and his clothing is decorated with just a few gold embellishments. On Charles’ chest, however, lies the heavy chain of the Order of the Golden Fleece, the most exclusive order of knights at the time, of which the emperor was the sovereign. Above his head hangs the imperial coat of arms as well as Charles’ personal motto “plus oultre” (plus ultra) alongside the pillars of Hercules, which seem to be fixed to the wall like little reliefs casting shadows. With its interplay of simplicity and vividness, the painting is a remarkable portrait. Various shades of grey and red harmonise with the black and white; the back wall is brought to life by the play of light. Although all portraits show Charles with an open mouth as well as an elongated chin, a consequence of a hereditary disease widespread among the Habsburgs, here the painter sets a subtle colour accent with his portrayal of the emperor’s pink lips. This brings the face to life and awakens the impression that the emperor is about to speak. The tense thumb of the hand resting on the book reveals that he is on his guard. Behind the face lost in thought, one suspects a lively spirit, conveyed to the viewer in this highly personal portrait. Charles V became Duke of Burgundy at the age of six. Later he was King of Spain and from 1520 Holy Roman Emperor. The inscription “AETATIS XXXII” above his head gives away his age and allows the painting to be dated to 1532. Two 16th-century inscriptions on the back of the panel identify the Augsburg painter Christoph Amberger as the author of the work. Charles V spent some time in Augsburg on a journey to Italy in 1532, so it is conceivable that the portrait was done on that occasion. Christoph Amberger was one of the most important portrait painters of the post-Dürer generation and worked above all for wealthy Augsburg burghers.|200 Masterpieces of European Painting – Gemäldegalerie Berlin, 2019

Material/Technik

Lindenholz

Maße

Rahmenaußenmaß: 82 x 64,8 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 82 x 64.8 cm, Bildmaß: 67,2 x 50,7 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 67.2 x 50.7 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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