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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [857]
https://id.smb.museum/digital-asset/5226751 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Der Maler mit seiner Familie (The Painter and his Family)

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Beschreibung

Das Berliner Bild "Der Maler mit seiner Familie" nimmt innerhalb der Selbstbildnisse des David Teniers d.J. eine besondere Stellung ein. Zum einen handelt es sich hierbei um eine ungewöhnliche Form des Familienbildnisses, zum anderen aber existiert eine zweite, kleinere Fassung der Darstellung, die der Maler selbst ausführte. Bis auf diese eine Ausnahme ist kein weiterer Fall einer derartigen eigenhändigen Wiederholung bekannt. Zudem handelt es sich bei dem Berliner Werk um das wohl bekannteste Selbstporträt dieses flämischen Malers. Teniers präsentiert sich und seine Familie hier musizierend vor einer reich gegliederten Portalarchitektur mit Balustrade, auf der ein Äffchen vor einem Rosenstrauch posiert. Teniers selbst sitzt Bassgambe spielend an einem Tisch zusammen mit seiner Frau Anna Brueghel und seinem Sohn David, die beide Liederbücher in den Händen halten. Ihnen gegenüber steht ein kleiner Page mit Krug und Weinglas. Im Türrahmen lehnt ein weiterer Mann mit Hut und Mantel. Rechts öffnet sich der Blick über ein stilles Wasser hin zu einem Ufer mit einer von Bäumen umstandenen Dorfkirche während als Bezugspunkt dazu im Vordergrund auf der Terrasse ein kostbarer Weinkühler mit Flaschen steht. Ausstattung und Ambiente des Terrassenbereichs sowie die vornehme Kleidung der Familie des Künstlers weisen deutlich auf einen gehobenen Lebensstil hin. Aufgrund von nachgewiesenen Bildnissen sind sowohl David Teniers als auch seine Frau Anna Brueghel, Tochter des Antwerpener Malers Jan Brueghel d. Ä., sicher zu identifizieren. Bei dem zwischen ihnen sichtbaren Kind handelt es sich um Teniers ältesten Sohn David, der 1638 geboren und später ebenfalls Maler wurde. Eine mögliche Identifizierung der restlichen Dargestellten ist indes nicht möglich. Außergewöhnlich für Teniers Oeuvre ist die Existenz einer weiteren eigenhändigen, nahezu identischen Fassung des Familienbildnisses im Hochformat, welche sich heute in Privatbesitz befindet. Im Unterschied zu dem Berliner Bild weist diese das Motiv einer Lautenspielerin, die in Rückenansicht vor dem Tisch steht, auf. Wie technische Aufnahmen belegen, war eine entsprechende Gestalt zunächst auch auf dem Berliner Gemälde ausgeführt, wurde dann jedoch übermalt und durch die über die Balustrade gebreitete Draperie und das Musikstilleben auf dem Tisch ersetzt. Damit eliminierte man das die beiden Figurengruppen verbindende Bildelement, welches auch eine wichtige räumliche Gliederung erzeugte, indem es den Kreis der Musizierenden schloss. Die Gründe für derart eingreifende Überarbeitungen sind heute nicht mehr bekannt. Sicher ist jedoch, dass die Übermalungen nicht von Teniers selbst stammen und noch vor 1747 durchgeführt worden sein müssen. Lange Zeit wurde das Berliner Bild, aufgrund des geschätzten Alters von Teniers dargestelltem Sohn, auf die Zeit um 1645/46 datiert. Mittlerweile geht man jedoch davon aus, dass das Berliner Bild erst einige Jahre nach der ersten, im Hochformat angefertigten Fassung entstanden sein dürfte. Diese Annahme gründet sich auf eine stilistische Beurteilung des Berliner Gemäldes, welche eine Entstehung erst um 1650 wahrscheinlich macht. Der Grund für die Anfertigung dieser späten, gleichwohl identischen Fassung könnte in der Verwendung der ersten Version als festem Bestandteil zu einem Möbelstück liegen. Laut einem Inventar aus dem Jahr 1671 diente die erste Version ursprünglich als Verzierungselement in einem Kabinett- oder Schreibschrank und befand sich im Besitz von Teniers ältestem Sohn David.| 200 Meisterwerke der europäischen Malerei - Gemäldegalerie Berlin, 2019 SIGNATUR / INSCHRIFT: am Fuß des Tisches Monogramm DT. F. :::::::::::::::::::__ The Berlin picture The Painter and His Family occupies a special position amongst the self-portraits painted by David Teniers the Younger. Firstly, it is an unusual type of family portrait, and secondly, the artist also painted a second, smaller version of the picture. This is believed to be the only copy painted by the artist. Also, the Berlin painting is probably the most widely known self-portrait of this Flemish painter. Teniers portrays himself and his family playing musical instruments on a terrace with elaborately carved stone and a balustrade on which a small monkey perches in front of a rosebush. Teniers is seated, playing a bass viola, at a table with his wife, Anna Brueghel, and his son David, both of whom are holding songbooks in their hands. A young page is standing opposite to them holding a jug and a wine glass. Another man with a hat and coat is leaning in the door frame. On the right the view opens over a still expanse of water to a bank with a village church surrounded by trees; in the foreground on the terrace a costly wine cooler with bottles acts as a point of reference. The furnishings and ambience of the terrace, and the elegant clothing of the artist’s family clearly indicate a genteel lifestyle. Based on documented portraits, both David Teniers and his wife Anna Brueghel, daughter of the Antwerp painter Jan Brueghel the Elder, can be identified with certainty. The child visible between them is Tenier’s eldest son David, who was born in 1638 and later also became a painter. The remaining sitters have not been identified. What is unusual for Teniers’ oeuvre is the existence of a second signed and practically identical version of the family picture, but in portrait format. The picture, which is privately owned (fig. left), was probably produced 1644/45. Unlike the Berlin painting, this one shows a female lute player standing in front of the table with her back to the viewer. Technical photographs reveal that a corresponding figure was initially included in the Berlin painting, but was then painted over and replaced by the drapes on the balustrade and the musical still-life on the table. This eliminated a pictorial element that connected the two groups of figures, an element which also created an important spatial division by closing the two groups of musicians. It is not known why such a key element was removed. However, it is clear that the figure was not covered up by Teniers himself and that it was done before 1747. For a long time the Berlin painting was dated to around 1645/46 on account of the assumed age of Teniers’ son. Now, however, it is assumed that the Berlin picture was painted a few years after the first, portrait-format version. This hypothesis is based on a stylistic evaluation of the Berlin painting, which puts the probable date of origin at around 1650. The reason for the production of a later, nearly identical version could be that the first picture was an integral part of a piece of furniture. According to inventory records from 1671, the first version was originally used as a decorative panel in a cabinet or desk and was owned by Teniers’ eldest son, David.| 200 Masterpieces of European Painting - Gemäldegalerie Berlin, 2019

Material/Technik

Eichenholz

Maße

Rahmenaußenmaß: 53,7 x 72,4 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 53.7 x 72.4 cm, Bildmaß: 41,3 x 60,3 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 41.3 x 60.3 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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