museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Landesmuseum für Vorgeschichte Halle Mittelbronzezeit (1.550-1.300/1.250 v. Chr.) [HK 61:184]
Goldschale aus Krottorf, Gem. Gröningen, Ldkr. Börde (Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt - Landesmuseum für Vorgeschichte RR-F)
Herkunft/Rechte: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt - Landesmuseum für Vorgeschichte / Juraj Lipták (RR-F)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Goldschale aus Krottorf, Gem. Gröningen, Ldkr. Börde

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Getriebene, kalottenförmige Schale aus Goldblech; Musterzonen aus Treibwülsten, Buckeln, Perlpunzmustern, Kreisringen sowie einem Radkreuz mit Kreisaugenmittelpunkt und punktgefüllten Zwickeln.

Die Schale ist ein Einzelfund/Lesefund. Ihre Entdeckung ist das Resultat mehrerer Zufälle. Die Schale wurde 1909 zerdrückt und zerrissen auf einem Acker gefunden, auf einem Misthaufen entsorgt, dort vom Krottorfer Pfarrerssohn entdeckt und schließlich ein Jahr später vom Provinzialmuseum in Halle für 516 Mark angekauft. In der Folge wurde das Exemplar in einer Halleschen Goldschmiede "restauriert" - dabei gingen alle ursprünglichen Herstellungs- und Arbeitsspuren verloren.

Da es sich um einen seltenen Einzelfund handelt, ist eine zeitliche Einordnung des Goldgefäßes nur über Vergleichsfunde möglich. Dafür wird in der neueren Wissenschaft das Goldgefäß aus dem Depotfund vom Lienewitzer Forst mit einer sehr ähnlichen Verzierung herangezogen, dessen Beifunde in das 14. Jh. v. Chr. datieren. In der älteren Literatur gehörte das Gefäß von Krottorf noch in den Zeitraum des 13.-8. Jh. v. Chr. bzw. in die Spätbronzezeit.

Die goldene Schale von Krottorf ist eine große Rarität. Aufgrund ihrer Machart und Ornamentik gehört die Schale zu den großartigen Beispielen europäischer Goldschmiedekunst Mitteleuropas in der Bronzezeit.

Material/Technik

Gold; getrieben

Maße

H 6 cm; Dm: 13,3 cm; Gew: 78,7 g

Literatur

  • Harald Meller (2014): Die neolithischen und bronzezeitlichen Goldfunde Mitteldeutschlands - Eine Übersicht. In: H. Meller/R. Risch/E. Pernicka (Hrsg.), Metalle der Macht - Frühes Gold und Silber. 6. Mitteldeutscher Archäologentag vom 17. bis 19. Oktober 2014 in Halle (Saale). Halle (Saale), 666 ff.
  • Martin, Jens (2009): Die Bronzegefäße in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Prähistorische Bronzefunde 2/16. Stuttgart, 129
  • Meller, H. (Hrsg.) (2015): Glutgeboren: Mittelbronzezeit bis Eisenzeit. Begleithefte zur Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle Bd. 5. Halle (Saale), 145
  • Stoll-Tucker, B. (2001): Rätselhaftes Gold von der Bode. In: H. Meller (Hrsg.), Schönheit, Macht und Tod. 120 Funde aus 120 Jahren Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Begleitband zur Sonderausstellung, Halle (Saale), 96f.
Hergestellt Hergestellt
-1400
Gefunden Gefunden
1909
Friedrich Baehrecke
Krottorf (Sachsen-Anhalt)
-1401 1911
Landesmuseum für Vorgeschichte Halle

Objekt aus: Landesmuseum für Vorgeschichte Halle

Die archäologische Sammlung des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie ist eine der ältesten, umfangreichsten und bedeutendsten in Deutschland....

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.