Das barocke Medaillenkabinett stammt aus dem Merseburger Residenzschloss. Es war ein Geschenk der Herzogin Elisabeth an ihren Gemahl, Herzog Heinrich zu Sachsen-Merseburg (1731-1738), anlässlich seines Regierungsantritts in Merseburg 1731. Geschaffen hat es wohl um 1715 der Merseburger Baumeister und Hofbildhauer Johann Michael Hoppenhaupt (1685-1751). Es handelt sich bei dem rot lackierten Möbelstück um den Typus eines Kabinettschranks mit Untergestell und Schubladenaufsatz, das nach französischem Vorbild gefertigt worden ist. In den 18 kleinen und zwei großen Schubladen waren bis zu 660 Gold- und Silbermünzen untergebracht, die - wie ein zeitgenössisches handschriftliches Medaillenverzeichnis - im Dresdner Münzkabinett (Staatliche Museen Dresden) aufbewahrt werden.
Der Förderkreis Museum Schloss Merseburg e. V. konnte das Medaillenkabinett mit Hilfe des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Landes Sachsen-Anhalt, der Kulturstiftung der Länder, der Lotto-Toto-GmbH Sachsen-Anhalt und der Dow Olefinverbund GmbH im Jahr 2003 für die Präsentation im Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg erwerben.
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