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Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. Pflegeraum [LPV014]
Ampulle Infusionslösung Tutofusin (Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. (CC BY-NC-SA)
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Ampulle Infusionslösung Tutofusin

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Beschreibung

Intakte Glasampulle, teilweise lesbare Beschriftung (rot) "Tutofusin nach Prof. Dr. med. Weichardt …gebrauchsfertig … isotonische … lösung der Blutsalze ... 560 ccm, Pfrimmer & Co. Erl n en". Beidseitig jeweils ein Sollbruch-Ring. Zum Öffnen war eine Ampullensäge erforderlich.

Das Objekt stammt aus der Bielefelder Osning-Apotheke, Maria Schmalhorst, gespendet ca. 2010.

Zur Vorgeschichte vorfabrizierter Infusionslösungen:
"Die ersten "apyrogenen" Lösungen wurden 1928 von dem amerikanischen Arzt Donald E. BAXTER (1882-1935) hergestellt und ab 1931 von der Fa. Baxter als Vacoliter Containment patentiert in den Handel gebracht, Geheimnis der Fabrikation: die Lösungen wurden steril, vor allem aber unter Luftabschluss abgefüllt ..." (Kugener, in: Infusion, Kochsalzlösung (1)).

Jaques Pfrimmer, Inhaber der Pfrimmer Pharmazeutische Werke & Co. KG in Nürnberg, entwickelte bereits 1925 in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen die erste industriell gefertigte Infusionslösung „Tutofusin“, die ab 1951 am neuen Firmensitz in Erlangen hergestellt wurde (Korn/Kastner/Thum (Hg.) 2024, Link S. 27). Somit wurde die Infusionsflasche mi dem Aufdruck „Pfrimmer Erlangen“ ab 1951 hergestellt.
Vom Stadtmuseum Erlangen wird berichtet, dass bei Nutricia (der spätere Name von Pfrimmer) in Erlangen bis etwa 2020 sogar noch eine gläserne Ampulle vorhanden gewesen sei. Diese ist allerdings nicht mehr auffindbar.

Eine Infusionsampulle "Tutofusin" war 1927 verfügbar, wie der Beitrag von Rosenthal in der Sitzung der Medizinischen Gesellschaft vom 12. Juli 1927 belegt (in: Medizinische Klinik Nr. 45 vom 11.11.1927, S. 1756).

"Es ist eine traurigeTatsache, dass die seit der Mitte der 20er Jahre industriell gefertigten Infusionslösungen (wie Stereofundin, Tutofusin, Normosal) in den Kliniken NICHT benutzt wurden. Bis in die 50er Jahre des 20. Jh. stellten die Krankenhausapotheken - aus Kostengründen - die Infusionslösungen selber her, diese wurden dann mit offenen Irrigatorbehältern infundiert" (Kugener, in : Infusion, offene Behälter).

Die Ampulle hat schon einen weiten Weg zurückgelegt: Zur Ausstellung "Vielfraß meets Butterkeks" im Erlanger Stadtmuseum vom 03.4.22-25.09.22, wurde sie, sorgfältig verpackt und versichert, über 400 km von Bielefeld nach Erlangen und wieder zurück transportiert. Unter dem Motto: "Von der Reiselust der Wörter" zur Reiselust der Objekte ...

Material/Technik

Glas, Elektrolytlösung

Maße

Länge 40 cm, 5,5 cm Durchmesser

Literatur

Hergestellt Hergestellt
1951
Nutricia
Nürnberg
Wurde genutzt Wurde genutzt
1925
1924 1964
Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.

Objekt aus: Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.

Das Krankenhausmuseum widmet sich der Historie des Krankenhauswesens in Bielefeld. Insbesondere die Geschichte des Klinikums Mitte wird in Wort, Bild...

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