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Siegerlandmuseum Nassau - Oranien / Nassau - Siegen [N 462]
Portrait Luise Henriette von Oranien (Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V. (CC BY-NC-SA)
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Porträt von Luise Henriette von Oranien

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Beschreibung

Der Maler dieses Porträts, Cornelis Jansensz van Ceulen, wurde als Kind holländischer oder flämischer Eltern in London geboren. Er arbeitete zunächst in seinem Geburtsland, siedelte jedoch nach Ausbruch des englischen Bürgerkrieges 1643 in die Niederlande.
Luise Henriette, eine Enkelin Wilhelms von Oranien und älteste Tochter des Prinzen Friedrich Heinrich und der Amalia von Solms-Braunfels, wurde das erste Opfer der Heiratspolitik der ehrgeizigen Eltern. Sie liebte einen mittellosen Offizier und Hugenotten, Henri Charles de Trémoille Prinz von Tarent, wurde jedoch am 7. Dezember 1646 in Den Haag mit Friedrich Wilhelm von Brandenburg, einem Großneffen des Vaters, verehelicht. Der Große Kurfürst galt als einer der mächtigsten Fürsten des Landes.

Die Generalstaaten waren einem Bündnis mit Brandenburg nicht nur positiv gegenüber eingestellt. Es gab spürbare Spannungen zwischen dem Haus Oranien und den "Hochmögenden", die der fürstlichen Herrschaft sehr kritisch begegneten. Obwohl die Ehe auf politischen Erwartungen beruhte, soll sie glücklich gewesen sein. Die ersten Ehejahre verbrachte das Paar auf Schloss Schwanenburg in Kleve, wo man dem Siegener Landesherren Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604-1679) die Statthalterschaft übertragen hatte. Erst drei Jahre nach der festlichen Hochzeit kehrte das kurfürstliche Paar in die Mark Brandenburg und die Hauptstadt Berlin-Cölln zurück. Die gebildete, tief religiöse Luise wurde eine beispielhafte Landesmutter. Mit Hingabe setzte sie sich in ihrer neuen Heimat für Toleranz und Religionsfrieden ein und nahm sich viel Zeit für die Sorgen der einfachen Leute.

Im Alltag soll sie die holländische Tracht getragen haben, wusste aber auch, wo sie Pracht zu entfalten hatte und ihren reichen Juwelenschmuck zeigen sollte. Hinter der Fassade der sanftmütigen Ehefrau und Mutter steckte zudem eine scharf kalkulierende Gutsherrin, die hartnäckig auf politische wie personelle Entscheidungen des Gatten Einfluss nahm. Unter den Vertrauten des Kurfürsten war niemand, auf den er so gerne hörte, wie auf den Rat seiner Frau. Noch viele Jahre nach ihrem frühen Tod an den Folgen der Tuberkulose soll er vor ihrem Bild gestanden und den Seufzer ausgestoßen haben: Ach, Luise, wie sehr vermisse ich deinen Rat. Luise baute Schloss Oranienburg, ein Mustergut mit einem Waisenhaus, für dessen kulturelle wie wirtschaftliche Entwicklung sie Sorge trug. Ihr Gatte hatte ihr das Amt Bötzow mit großen Eichenwäldern und den von der Havel durchzogenen Wiesen nach einem Jagdausflug geschenkt. Luise dehnte den Besitzstand durch den Kauf zusätzlicher Rittergüter und Dörfer noch weiter aus. Dank ihrer Verwaltung und der sorgfältigen Aufsicht warfen Oranienburg und seine Ländereien einen ansehnlichen Gewinn ab. Nicht selten soll der Kurfürst bei seiner Frau um Kredit gebeten haben. Über Luise Henriette erbten die preußischen Könige den Anspruch auf den Titel Prinz von Oranien.

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

830 x 660 mm

Literatur

  • Blanchebarbe, Ursula (2012): 75 Meisterwerke im Siegerlandmuseum. Siegen
Siegerlandmuseum

Objekt aus: Siegerlandmuseum

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