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Siegerlandmuseum Peter Paul Rubens und die Kunst des 17. Jahrhunderts [RS 5/R 48]
Lot verlässt mit seiner Familie die Stadt Sodom (Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V. (CC BY-NC-SA)
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Lot verlässt mit seiner Familie die Stadt Sodom

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Beschreibung

Nach 1. Mose 18, 20 und 1. Mose 19 beschloss Gottvater das sündige Volk von Sodom zu vernichten. Abraham bat um Schonung der Gerechten, und Lot wurde von Engeln veranlasst, mit seiner Familie die Stadt zu verlassen. Sie sollten sich nicht umsehen und nicht stehen bleiben, denn das werde ihr Tod sein. Die Familie floh mit wenigen Habseligkeiten. Lots Frau aber drehte sich um und erstarrte zu einer Salzsäule. Floquet zeigt in seiner Kopie nach Rubens den verzweifelt zurückblickenden Lot, den ein Engel wegführt. Ein zweiter Engel begleitet die Töchter, die mit einem Bündel auf dem Kopf bzw. einem Korb voll Gerät folgen. An der Seite Lots erkennt man seine Frau, hinter ihnen die Andeutung einer Stadttorarchitektur.

Die Stechervorlage (Paris, Louvre - Cabinet des Dessins) wurde von Rubens zeitweiligem Werkstattmitarbeiter Anthonis van Dyck (1599-1641) gefertigt und ohne wesentliche Veränderungen von Lucas Vorstermann umgesetzt. Der Kupferstich gibt das Gemälde somit seitenvertauscht wieder. In einem Brief vom 19. Juni 1622 (Briefe XLVI Seite 106) an den Maler und Juristen Pieter van Veen (1562-1629) in Den Haag schreibt Rubens, dass Vorsterman den Stich fertigte, als er anfing für ihn zu arbeiten, d. h. um 1617: "... noch der Auszug Lots mit der Frau und den Töchtern, welche zuerst gestochen wurde, als der Stecher mein Gehilfe wurde." Die Publikation der ersten Stiche aus der Rubenswerkstatt erfolgte allerdings erst nach der Erlangung der Privilegien im Jahre 1620.
Vorstermans Stich brilliert in der Wiedergabe der Gewandstoffe mit Hilfe von Parallelstrichen unterschiedlicher Dichte und in der gekonnt eingesetzten Lichtwirkung. Die Gewänder der sechs Personen sind jeweils unterschiedlich charakterisiert. Das flatternde dünne Kleid des Engels, der der Gruppe den Weg zeigt, ist abgesetzt vom schweren Mantel, der den Körper Lots umhüllt, und von der seidigen Struktur des Gewandes der im Vordergrund stehenden Tochter.
Diesen Kupferstich widmete Rubens seinem Schwiegervater, dem Antwerpener Humanisten Jan Brant (1559-1639). Die sehr persönliche Dedikation hebt die Tugenden des Advokaten, der an den Universitäten Löwen, Bourges und Orléans studiert hatte, hervor und erwähnt neben der offiziellen Stellung als "Stadsgriffie" von Antwerpen auch die Familienbeziehung zu Rubens.

Material/Technik

Kupferstich

Maße

328 x 386 mm

Literatur

  • Blanchebarbe, Ursula (2012): 75 Meisterwerke im Siegerlandmuseum. Siegen
Karte
Siegerlandmuseum

Objekt aus: Siegerlandmuseum

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