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Siegerlandmuseum Peter Paul Rubens und die Kunst des 17. Jahrhunderts [RS 554/R 295]
Landschaft mit dem Regenbogen (Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V. (CC BY-NC-SA)
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Schelte à Bolswert / Landschaft mit dem Regenbogen

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Beschreibung

Der Kupferstich gehört zu einer im 19. Jahrhundert zusammengefassten Serie von 20 Darstellungen, in denen sich Schelte à Bolswert den Landschaften von Rubens widmete. Die meisten der Stiche sind erst nach dem Tod des Malerfürsten entstanden. Der Kupferstich wurde vom ersten Verleger der Arbeit, Martin van den Enden, mit einer Widmung an seinen Bruder, den Arzt Frans van den Enden versehen.

Die ästhetische Vermittlung von Natur als einen Ausschnitt in einem Bild war weder der antiken Welt noch dem frühen Mittelalter ein Bedürfnis. Die transzendale Auffassung von Landschaft machte einer Wirklichkeitsdarstellung nur langsam Platz. Landschaften spielen deshalb auch im malerischen Werk von Rubens eine eher untergeordnete Rolle, auch weil ihre Ausführung in der Hierarchie der Künste auch des 17. Jahrhunderts als wenig anspruchsvoll bewertet wurde. Landschaft um der Landschaft willen interessierte den Meister daher weniger aus einer kommerziellen Sichtweise heraus, ihre Ausführung diente vielmehr dem persönlichen Vergnügen. Oft steht auch die allegorische Bedeutung der Szenerie im Vordergrund und weniger das Interesse an der Darstellung der Naturereignisse. So ist die Landschaft mit dem Regenbogen eigentlich ein Hirtenidyll, das in der Literatur der Rubenszeit als rustikales Gegenstück zum Liebesgarten und dem Schlosspark mit seiner galanten Gesellschaft gewertet wird. Die harmonische Ausgewogenheit der Komposition, die sich von den dramatischen heroischen Landschaften des Rubens der 1620er Jahre unterscheidet, wird durch die Wahl und die Verbindung der Motive Hirtenidyll und Regenbogen erreicht. Die Landschaft wird von der Staffage beherrscht, die in den Kompositionen nie zufällig gesetzt erscheint, sondern der Landschaft formal und thematisch verbunden ist. Der unter einem Baum sitzende Flötenspieler hält inne, der am Boden lagernde Schäfer blickt seine Geliebte an und ein mit einem Laubkranz bekrönter Bursche lädt seine Begleiterin ein, sich zu der zentralen Gruppe zu gesellen. Die Figurenszene entfaltet sich vor einer Landschaft mit einer Farm an einem Flusslauf. Sie wird zum Stimmungsträger der verliebten Versonnenheit des Hirtenpaares und des sehnsuchtsvollen Blicks des Flötenspielers. Man denkt an die idyllischen Gedichte antiker Autoren, die Rubens sicherlich geläufig waren.

Material/Technik

Kupferstich

Maße

335 x 448 mm

Literatur

  • Blanchebarbe, Ursula (2012): 75 Meisterwerke im Siegerlandmuseum. Siegen
Siegerlandmuseum

Objekt aus: Siegerlandmuseum

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