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Archäologisches Museum der Universität Münster Vasensammlung [901]
Schale mit Frauengruppe (Archäologisches Museum der WWU Münster CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Archäologisches Museum der WWU Münster (CC BY-NC-SA)
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Schale mit Frauengruppe

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Beschreibung

Monumentale Schalen wie diese hier vorgestellte wurden in Unteritalien als Waschbecken benutzt. Das Innenbild ist in verschieden große Teile gegliedert. Im unteren Abschnitt ist ein nach rechts schauender Frauenkopf abgebildert, der von emporwachsenen Blütenranken und Spiralbändern umgeben ist. Die Haube verdeckt fast vollständig die Haare der Frau. Ein Ornamentband (Mäander) grenzt diesen Teil des Innenbildes von dem Hauptteil des Bildes ab. Gleichzeitig ist er auch die Standfläche des Hauptbildes.In der Mitte des Hauptbildes sitzen zwei Frauen auf einem Felsen, dessen Umrisse weiß gemalt sind. Beide Frauen tragen ein Leibgewand (Chiton) und einen Mantel, ein weißes Kopftuch, sowie Hals- und Armschmuck. Die rechte Frau hält mit der linken Hand einen Spiegel hoch, während die linke Frau mit ihrer linken Hand ihren Mantelsaum über ihren Kopf hebt. Die innere Übereinstimmung der beiden wird in der Gruppenkomposition wiedergegeben. Die Figur rechts außen trägt in ihrer linken Hand einen hausförmigen Behälter und hält einen Schirm über die Köpfe der sitzenden Frauen. Auf der linken Seite des Hauptbildes stützt sich eine weitere Frau mit ihrem linken Ellenbogen auf einen Pfeiler. Ein geöffnetes Kästchen an dem ein Korb hängt hält sie mit ihrer linken und ein Tambourin mit ihrer rechten Hand.
In den Freiflächen zwischen dden Frauen und dem kreisrunden Rahmen hat der Vasenmaler verschiedene Gegenstände eingefügt: Efeublätter und Efeufrüchte (Dreipunktmotiv), ein Ball, eine Wollbinde die an einen Zweig gehängt ist, eine weitere Stoffbinde (Tänie), eine Spendeschale (Phiale) und eine Blume, die wohl der Phantasie entnommen ist.
Dieses Innenbild gibt einen Eindruck in die Welt der unteritalienischen Frauen: Zwei Dienerinnen umsorgen die reichen Frauen, die sich mit ihrer Schönheit beschäftigen.
Es fehlen die üblichen Attribute für die Annahme, dass die beiden Frauen Mutter und Tochter oder (im mythischen Bereich) die Göttin bei Tochter sein können.
Die Dinge die diese Frauen umgeben ermöglichen folgende Deutung: Der Ball könnte als Hinweis auf Jugendlichkeit gelten, das Tambourin und das hausförmige Kästchen den des Gottes Dionysos Bereich andeuten. Im sakralen Bereich wird die Phiale, das Spendegefäß, benutzt. Die Felsen, Ranken und Blüten beziehen die Natur mit ein. Wenn man alle Elemente miteinander verbindet, dann scheint das Vasenbild einen paradisischen Dauerzustand wiederzugeben, der auch als ein Bild des Jenseits verstanden werden könnte.
(Autorin: Lisa Fiekers, Schüler-Praktikantin der Kardinal von Galen Gesamtschule Nordwalde)

Material/Technik

Ton / apulisch-rotfigurig

Maße

H: 14,8 cm; Dm: 55 cm

Literatur

  • Korzus, Bernard (Hrsg.) (1984): Griechische Vasen aus westfälischen Sammlungen. Münster, S. 70 f. Kat. 15 Tafel 15
Archäologisches Museum der Universität Münster

Objekt aus: Archäologisches Museum der Universität Münster

Das Archäologische Museum der Universität Münster - bestehend seit 1884 - bietet mit seiner umfangreichen Sammlung für alle Interessierten spannende...

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