Vor einer Frau am linken Bildrand, die einen Brief in den Händen hält, steht ein Mann mit einer Tabakspfeife. Das weiße Kopftuch der Frau, der weiße Brief und die rote Kappe des Mannes setzen Akzente in dem in dunklen Tönen gehaltenen Bild. Es handelt sich um die Kopie eines unbekannten Künstlers nach einem Gemälde von David Teniers d. J. (Antwerpen 1610-1690 Brüssel), der unter seinen Zeitgenossen ein sehr beliebter und anerkannter Künstler war. 1651 zog Teniers nach Brüssel, wohin ihn der Statthalter Erzherzog Leopold Wilhelm berufen haben dürfte. Dort wurde er Hofmaler und Verwalter der bedeutenden Kunstsammlungen des Erzherzogs. 1665 eröffnete Teniers seine eigene Kunstakademie in Antwerpen. Vor allem seine Bauern-, Spieler- bzw. Trinkerszenen im hellbraunen, warmen Ton mit leuchtenden Farben, machten ihn zum populärsten Genremaler des 17. Jahrhundert in den südlichen Niederlanden. Seine erfolgreichen Motive inspirierten zahlreiche Kopisten und Nachfolger - wie auch den Autor des kleinen Koblenzer Bildes.
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