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Landesmuseum Württemberg Münzkabinett Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen [MK 21132]
https://bildarchiv.landesmuseum-stuttgart.de/P/Bildarchiv/261685/261685.jpg (Landesmuseum Württemberg CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: Landesmuseum Württemberg (CC BY-SA)
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Medaille auf den Rückzug aus Russland im November 1812

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Beschreibung

Nach der Besatzung Moskaus wartete Napoleon im Kreml vergeblich auf Verhandlungsangebote des russischen Zaren. Zudem sah er sich mit einer französischen Armee konfrontiert, die zunehmend an Disziplin vermissen ließ - Moskau wurde geplündert, was die Versorgungsplanung massiv erschwerte, vor allem nachdem Moskau zu zwei Dritteln niederbrannte. Da Napoleon angesichts des nahenden Winters nicht länger warten konnte, sah er sich gezwungen, den Rückzug einzuleiten. Dieser führte zwangsweise entlang des bereits völlig zerstörten Hinweges, was die Versorgung der Truppen zunehmend erschwerte. Zudem war im November bereits der Winter angebrochen, tausende Soldaten des demoralisierten Heeres erfroren. Diejenigen, die dem Kältetod entgingen, mussten vor regelmäßigen Angriffen der Kosaken aus dem Hinterhalt fürchten. Ende November verschlechterte sich der Zustand und das Wetter nochmals und Napoleon setzte sich rasch nach Paris ab. Der Russlandfeldzug endete in einer Katastrophe, die beinahe einer halben Millionen französischer und deutscher Soldaten das Leben kostete. Der Zenit der napoleonischen Macht war damit überschritten. Doch die Medaille, die auf den Rückzug der Grande Armée geprägt wurde, zeigt ein anderes Bild. Ihre Rückseite bildet einen antik gewandeten Soldaten ab, der vor Boreas, dem Gott des Nordwindes zurückweicht. Im Hintergrund sind ein totes Pferd und brennendes Kriegsgerät zu sehen. Die Schuld für den Rückzug wird mit diesem Motiv bei den Naturgewalten gesucht, die außerhalb der kaiserlichen Macht stehen. Verantwortung trägt in dieser Darstellung auch die als unehrenhaft empfundene russische Taktik, alles zu zerstören, was Napoleons Truppen zur Versorgung hätte dienlich sein können. Die Vorderseite der Medaille zeigt die Büste Napoleons in Manier römischer Kaiser.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Sophie Preiswerk]

Beschriftung/Aufschrift

Vorderseite: NAPOLEON - EMP ET ROI.

Material/Technik

Bronze

Maße

Durchmesser
40,5 mm
Gewicht
37,25 g

Literatur

  • Mährle, Wolfgang; Bickhoff, Nicole (Hrsg.) (2013): Armee im Untergang: Württemberg und der Feldzug Napoleons gegen Russland 1812. Stuttgart
  • Zeitz, Lisa; Zeitz, Joachim (2003): Napoleons Medaillen. Petersberg
Hergestellt Hergestellt
1812
Bertrand Andrieu
Hergestellt Hergestellt
1812
André Galle
1811 1814
Landesmuseum Württemberg

Objekt aus: Landesmuseum Württemberg

Das Landesmuseum Württemberg ist eines der größten kulturhistorischen Museen in Deutschland. Auf Beschluss von König Wilhelm I. wurde es am 17. Juni...

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