Napoleon legte viel Wert auf die Anwesenheit des Papstes Pius VII bei seiner Kaiserkrönung, der nur widerwillig daran teilnahm und lediglich als legitimierendes Beiwerk fungierte. Während der Zeremonie wurde Napoleon zwar von Pius gesalbt, die Kaiserkrone allerdings nahm der angehende Kaiser dem Papst aus der Hand und krönte sich selbst - eine deutliche Botschaft an den Papst und die Anwesenden. Nach der Krönung bedachte Napoleon den Papst, der Teil seiner Herrschaftslegitimation war, mit allerlei Ehrbekundungen, unter anderem der Medaille, deren Vorderseite das Konterfei des Papstes im Pontifikalgewand und Tiara zeigt. Die Rückseite stellt den Ort der Krönung dar: Die Kathedrale Notre Dame in Paris, im linken Feld sind die ineinander verschlungenen Buchstaben des Namens der Jungfrau Maria abgebildet. Die Umschrift verweist auf die Salbung des Kaisers. Die Darstellung des Krönungsortes und die Nennung des Herrschers auf der Rückseite stehen also in Bezug zur Papstbüste der Vorderseite und sollen das päpstliche Wohlwollen über die Kaiserkrönung Napoleons unterstreichen. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Sophie Preiswerk]
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