Götter gehören zu den ersten Motiven, die auf den frühen Bronzemünzen der Römischen Republik zu finden sind. Auf diesem Semis, einem halben As, erkennt man auf der Vorder- sowie spiegelverkehrt auf der Rückseite den Kopf einer behelmten Gottheit, die vermutlich als Minerva, vielleicht auch als Mars anzusprechen ist. Die undeutlichen Gesichtszüge und die grobe Machart des Münzbildes, welches eine nähere Bestimmung des Dargestellten nicht zulässt, ergeben sich aus dem Gussverfahren, das im Gegensatz zur späteren Stempelprägung bei der Herstellung der ersten römischen Geldstücke angewendet wurde. Minerva, die Göttin der Handwerker und der Gelehrten, trägt einen sogenannten korinthischen Helm, den sie sich bis in den Nacken geschoben hat, so dass das Visier auf Stirnhöhe liegt. Die sie begleitende Keule ist wahrscheinlich nur als Münzzeichen zu sehen, durch welches die verschiedenen Emissionen mit gleichem Bildtyp, aber teilweise unterschiedlichem Gewichtsstandard gekennzeichnet sind.
[Sonja Hommen]
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