Seit 1879 waren das Deutsche Kaiserreich und die Österreich-Ungarische Doppelmonarchie im Zweibund miteinander verbündet. Eine ganze Reihe von Medaillen griff das Motiv der einmütigen Waffenbrüderschaft auf, um die gemeinsame Bündnistreue zu beschwören, so beispielsweise auch diese Medaille, die auf ihrem Avers die gestaffelten Portraits Kaiser Wilhelms II. und Kaiser Franz Josephs I. zeigt. Auf dem Revers befinden sich im vertieften Feld die Wappen des Deutschen Kaiserreichs sowie Österreich-Ungarns. Während über dem Deutschen Reichsadler die Karlskrone schwebt, ist der Österreichische Doppeladler mit der neuen Kaiserkrone versehen worden. Das Bündnis wird nicht nur durch die beiden Wappen versinnbildlicht, sondern auch in der Umschrift durch die Benennung der beiden Bündnismächte im Weltkrieg aufgegriffen. Zwischen den heraldischen Emblemen der Kaiserreiche befindet sich zudem ein Rutenbündel, auch fasces oder Liktorenbündel genannt - ein Verweis auf das Römische Reich. Einst Machtsymbol der römischen Konsuln, wurde es später Zeichen derer Staaten, die sich auf das alte Rom beriefen. Weiterhin wurden die fasces im Laufe der Zeit als Ehrenzeichen umfunktioniert, sodass dieses Symbol Eingang in den Medaillen des Ersten Weltkrieges fand.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Vivien Schiefer]
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